Bantleon sieht 80 % Chance mit Aktien und HighYield-Anleihen

Geposted von Walter Feil am

Der als Bester Assetmanager ausgezeichnete Anleihenspezialist Bantleon erwartet für die kommenden Monate mit 80%iger Wahrscheinlichkeit einen guten Anlageerfolg mit Aktien und höherverzinslichen Anleihen. Das Risiko, mit dieser Entscheidung falsch zu liegen, beziffert Bantleon auf 20 %.

Lesen Sie die vollständige Einschätzung des nachgewiesen sehr erfolgreichen Managements von Bantleon, die ich Ihnen hier mit freundlicher Genehmigung der Verfasser ungekürzt weitergeben darf.

Die Chance: 80% Geld – 20% Held

Sehr geehrter Herr Feil,

die vergangenen Wochen brachten weder in politischer noch in konjunktureller Hinsicht die von den Finanzmärkten ersehnten Durchbrüche. Dabei ließen die politischen Entscheidungen auf den ersten Blick nichts zu wünschen übrig. Die US-amerikanische Präsidentschaftswahl lieferte das erhoffte klare Ergebnis: Mit Barack Obama gewann der bekanntere und damit berechenbarere Kandidat. Gleichzeitig wurde in Griechenland eine wichtige Hürde auf dem Weg zur Freigabe der nächsten Hilfstranche genommen – die Regierung boxte das 13,5 Mrd. EUR schwere Sparpaket erfolgreich durchs Parlament.

Die Patt-Situation ist noch nicht überwunden

In beiden Fällen ist dies jedoch nur die halbe Wahrheit. Im amerikanischen Kongress bleibt es bei einer Pattsituation. Zur Umschiffung der »Fiscal Cliff« müssen sich daher die beiden großen Parteien einigen. Warum sollte das heute eher gelingen als noch vor einem Jahr? Damals waren die Gegensätze zwischen Demokraten und Republikanern im »Super Committee« unüberbrückbar.

In Griechenland wiederum wurde der Parlamentsentscheid mit dem Austritt mehrerer Abgeordneter aus dem Regierungslager erkauft. Die ursprünglich komfortable Mehrheit der Samaras-Koalition ist von 175 auf 153 zusammengeschmolzen (von insgesamt 300). Schon taucht wieder das Gespenst der Neuwahlen auf. Darüber hinaus kam aus Brüssel die Meldung, dass sich die Entscheidung zur Griechenland-Rettung zum x-ten Male verzögert – jetzt auf Ende November.

Die EZB steht bereit – Madrid und Rom wollen jedoch keinen Hilfsantrag stellen

Und in einem weiteren Bereich besteht eine Hängepartie: dem Staatsanleihenkaufprogramm der EZB. Mario Draghi hat erneut heftig für dessen Nutzung geworben. Es sieht in Bondkäufen derzeit das effizienteste Mittel zur Wiederherstellung des geldpolitischen Transmissionsprozesses. Madrid und Rom spielen jedoch auf Zeit.

Europa mit schlechten Daten – China als Hoffnungsträger

Bleiben die Konjunkturnachrichten, bei denen es zuletzt ebenfalls keinen klaren Sieger gab. Auf der einen Seite sind die chinesischen Aktivitätsdaten (Industrieproduktion, Exporte, Einzelhandelsumsätze) im Oktober zum zweiten Mal in Folge besser ausgefallen als erwartet. Eine konjunkturelle Belebung wird damit immer wahrscheinlicher. Auf der anderen Seite setzte sich die Serie der Enttäuschungen in der Eurozone fort: Die Industrieproduktion stürzte im September in nahezu allen Euroländern ab.

Hoffen auf einen Sieg der Vernunft

Wohin neigt sich die Waage am Ende? Wir gehen nach wie vor davon aus, dass auf politischer Ebene letztendlich die »Vernunft« siegt. Sowohl in Europa als auch in den USA wissen die Akteure, was ein Scheitern der Verhandlungen zur Folge hätte. Zudem ist in den Vereinigten Staaten der Wahlkampf vorüber und die Parteien haben bereits vorsichtige Signale für mögliche Kompromisslinien gegeben. In der Eurozone besteht mittlerweile Konsens darüber, dass Griechenland unter allen Umständen in der Währungsunion bleiben soll. Für die restlichen Probleme (Deckung der Finanzierungslücke, Senkung der Schuldenstandsquote) wird man daher »kreative« Lösungen finden. Schließlich dürfte auch der Druck der Nachbarländer auf Spanien zunehmen, einen Rettungsantrag zu stellen, um damit den Weg für das Staatsanleihenkaufprogramm der EZB zu ebnen. Alles zusammengenommen wird die Unsicherheit mindern und neue konjunkturelle Impulse setzen. Damit steigen die Chancen für einen zyklischen Turnaround in der Eurozone.

Fazit: Aktien und HighYields bieten derzeit die besten Chancen

Das Fazit daraus? Mit 80%iger Wahrscheinlichkeit muss man in den kommenden Monaten in Aktien und höherverzinsliche Anleihen investieren, wenn man maximal Geld verdienen möchte. Umgekehrt ist diese Ausrichtung mit einer 20%igen Wahrscheinlichkeit zwar heldenhaft, aber auch falsch. Nämlich dann, wenn die Eurozonenrettung wieder einmal einen Rückschlag erfährt und die Weltkonjunktur in die Dauerrezession stürzt. Dann wäre der sichere Hafen das einzige richtige Investment.

Ertragsoptimierung ja – aber nur mit mit fortlaufender Kontrolle der Risiken

Wir bleiben daher bei unserer Anlagepolitik der »risikobewussten Ertragsoptimierung«. »Risikobewusst«, weil wir nach wie vor wesentliche Anteile der meisten Fondsvermögen in Anleihen von Top-Schuldnern investiert haben. »Ertragsoptimiert«, weil wir bereits zu Jahresanfang – wo möglich – die Aktienquoten aufgebaut und höherverzinsliche Anleihen beigemischt haben. Allerdings liegt der Schlüssel zum Erfolg im Jahr 2013 weiterhin in der konsequenten Anpassung beider Seiten: Sollten die Zinsen erwartungsgemäß steigen, braucht es eine schnelle Laufzeitverkürzung im Sicherheitsblock. Kommt die Rezession, ist jede Risikoanlage zu viel und muss raus.

Herzliche Grüsse

Ihr Anleihemanager BANTLEON

Dr. Harald Preißler – Stephan Kuhnke – Jörg Schubert

Walter Feil ist Leiter der Niederlassung Bühl der Gies & Heimburger GmbH und Leiter des Investment-Research.