China will Ausbeutung der Arbeiter bekämpfen

Geposted von Walter Feil am

1,2 Millionen Arbeiter beschäftigt der taiwanesische Hersteller Foxconn in China. Er beliefert neben Apple auch andere High-Tech-Firmen wie Dell, HP, IBM und Sony. Der Stern berichtet am 21.2.2012 über schlechte Arbeitsbedingungen mit vielen Überstunden, Schichten von 12 – 15 Stunden an sechs oder sogar sieben Arbeitstagen wöchentlich und geringem Lohn, der die Arbeiter praktisch zwingt, die exzessiven Überstunden abzuleisten.

Arbeitsbedingungen werden künftig intensiver kontrolliert

Arbeitsminister Yin Weimin kündigte am Rande des diesjährigen Nationalen Volkskongresses an, dass die chinesischen Behörden die Überwachung der Unternehmen verstärken wird. Mit Unternehmen, die die Gesetze nicht einhielten, würde man sich ernsthaft befassen.

Der lange Weg zur Konsumgesellschaft hat begonnen

Diese Ankündigung passt genau zum aktuellen Fünf-Jahres-Plan Chinas, in dem ein starker Fokus auf die Stärkung des inländischen Konsums gelegt wird. Eine Steigerung der Arbeitseinkommen führt zu mehr Einkommen. Die Reduzierung der Arbeitszeiten durch Abbau von Überstunden führt zu mehr Privatleben und damit auch zu einem erhöhten Bedarf an privatem Konsum.

Es wird noch viele Jahre dauern, bis China die Arbeits- und Lebensbedingungen für alle Bevölkerungsschichten an den gewünschten Standard weiterentwickelt hat und diese zu “Konsumenten” gemäß unserer Vorstellung geworden sind.

300 Millionen Chinesen zählen bereits zur Mittelschicht

2009 zählten bereits 230 Millionen Menschen in China zur Mittelschicht. Bei dem rasanten Wachstum dieser Gruppe schätze ich diese Ziffer heute auf an die 300 Millionen Menschen. Dies entspricht fast der gesamten Einwohnerzahl der USA. Für Investoren bedeutet dies, den Fokus auf Unternehmen, die den Bedarf dieser Konsumentengruppe bedienen, zu verstärken.

Walter Feil ist Leiter der Niederlassung Bühl der Gies & Heimburger GmbH und Leiter des Investment-Research.