China: Wirtschaftsdaten untermauern die Trendwende

Geposted von Walter Feil am

Das jüngste “China-Chartbook” vom 17. Dezember, veröffentlicht von dem weltweit anerkannten Research-Haus “Capital Economics”, untermauert mit zahlreichen Einzeldaten aus dem Wirtschaftsgeschehen die Trendwende zu wieder steigendem Wachstum in China. Hier eine Zusammenfassung der wichtigsten Daten:

  • Die Industrieproduktion steigt
  • Der Energieverbrauch (als Indikator für die Industrieproduktion) steigt stark
  • Die Zementproduktion steigt
  • Die staatlichen Investitionen, vor allem in die Infrastruktur, nehmen stark zu
  • Im privaten Sektor ist der Rückgang der Investitionen zum Stehen gekommen
  • Die Autoverkäufe nehmen wieder zu
  • Die Einzelhandelsumsätze steigen wieder an
  • Das Konsumentenvertrauen nimmt stark zu
  • Der Einkaufsmanagerindex steigt wieder an und hat für die großen Unternehmen die 50-%-Grenze in den positiven Bereich bereits deutlich überschritten. Die kleineren Unternehmen sind mit 46 % jedoch zurückgeblieben. Hier ist das Ziel der politischen Führung noch nicht erreicht.
  • Die Produktion von Rohstoffen (Kupfer, Aluminium und vor allem Stahl) nahm 2012 weiter zu.
  • Der Kupferpreis stieg die letzten Monate stark an, Aluminium wurde etwas teurer, Zink als ein Metall, das in der Regel reichlich verfügbar ist, verbilligte sich.
  • Die Immobilien-Verkäufe nahmen weiter zu, die Fertigstellungen nahmen dagegen ab. Hier kommt zum Ausdruck, dass die Bautätigkeit die letzten Quartale zurückging, da zahlreiche Einheiten fertig, jedoch noch nicht verkauft waren.
  • Die Projektentwicklungen im Immobilienbereich nahmen in allen Bereichen wieder Fahrt auf.
  • Die Verkaufspreise stabilisierten sich auf einem Niveau von Anfang 2007. Ende 2008 sanken die Preise, 2009 bis Anfang 2010 waren sie sehr hoch. Jetzt ist der Durchschnittspreis wieder erreicht.
  • Der Export in die USA bleibt auf dem Niveau von etwa Anfang 2012, Export nach Europa (gesamt) fällt jedoch weiter. Exporte nach Japan stagnieren auf dem Niveau von Mitte 2011. Dies zeigt, dass China in der Tat gut beraten ist, die Neuausrichtung seiner Wirtschaft auf weniger Exportabhängigkeit und mehr Binnenwachstum voranzutreiben.
  • Die Importe von Industrierohstoffen gingen zurück, Ölimporte stiegen. Die Importe von Nicht-Rohstoffen stagnieren auf hohem Niveau.
  • Der Handelsbilanz-Überschuss mit den USA verbleibt auf hohem Niveau, sinkt jedoch zu Europa. Das Handelsdefizit mit den restlichen Ländern (vor allen den anderen Ländern des asiatischen Raums) baut sich stark ab.
  • Die Gesamtinflationsrate nimmt weiter ab.
  • Die Importpreise für Güter, die von den USA importiert werden, bleiben in USD nahezu gleich. In Landeswährung (RNB = Renminbi) fallen die Preise jedoch wieder deutlich, seit 2005 um über 20 %. Damit wird der inländische Konsum von US-Waren in China fortlaufend erschwinglicher.

Von einer Fortsetzung der Erholung werden nicht nur die Aktienkurse in China und – mit etwas Rückstand – in Hongkong profitieren, sondern darüber hinaus auch der gesamte asiatische Raum. Auch Unternehmen in den USA und Europa, die zumindest einen Teil ihrer Erlöse in China erzielen, profitieren davon. So trägt das Wachstum in China auch dazu bei, dass Arbeitsplätze in Europa erhalten bleiben, auch wenn die heimische Wirtschaft derzeit nicht mehr so stark wächst wie in früheren Zeiten.

Walter Feil ist Leiter der Niederlassung Bühl der Gies & Heimburger GmbH und Leiter des Investment-Research.