Der neue Bundestag ist konstituiert
Obwohl unser Land noch keine neue Bundesregierung hat und sich die Parteien in Koalitionsgesprächen befinden, hat in dieser Woche der neue Bundestag seine Arbeit aufgenommen. Und es gab im wahrsten Sinne ein großes Stühlerücken. Und der neue Bundestag kommt im XXL-Format daher!
So groß wie nie
Knapp vier Wochen hatten die Handwerker im Bundestag Zeit, den Plenarsaal für die 736 Abgeordneten der gewählten Parteien aus SPD, CDU/CSU, Bündnis 90 die Grünen, FDP, AFD, Die Linken und dem Südschleswigsche Wählerverband, vorzubereiten. Und es wird enger im neuen Parlament, denn es mussten zusätzlich 27 Stühle aus dem Keller geholt werden. Mit nunmehr 736 Sitzen hat Deutschland mit Abstand das größte europäische Parlament und nach China die größte politische Vertretung weltweit.
Wer sitzt im neuen Bundestag
Mit 65% stellen die Männer den größten Anteil, doch die Quote weiblicher Parlamentarierinnen steigt um 3,7% (im Vergleich zur letzten Legislaturperiode) auf 34 Prozent. Da 83 Abgeordnete einen Migrationshintergrund haben steigt auch diese Quote um 3,1% leicht an. Hinzu kommen zwei Transgender-Frauen, die für die Grünen ins Rennen gehen. Auch verjüngt sich der neue Bundestag ein klein wenig: Im Durchschnitt haben die Abgeordneten ein Alter von 47,5 Jahren, in der vorherigen Legislatur lag der Schnitt bei 49,4 Jahren. Das jüngste Mitglied ist Emilia Fester, ebenfalls von den Grünen, mit gerade einmal 23 Jahren. 279 Abgeordnete und damit knapp 38 Prozent sind erstmals dabei.
Bundestagspräsidentin
Da traditionell das zweithöchste Amt im Staat von der größten Fraktion im Bundestag gestellt wird, oblag es der SPD, dieses Amt zu besetzen und mit Bärbel Bas wurde erst die dritte Frau nach Prof. Dr. Rita Süssmuth und Dr. Annemarie Renger, in dieses Amt gewählt. In ihrer Antrittsrede sprach sie dann von einer Zeitenwende und warb offensiv bei den Abgeordneten für eine verständliche Sprache. Sie sollten sich nicht hinter Fachjargon oder Expertenmeinungen verstecken, sondern auch komplexe Themen in eine Sprache übersetzen, die in diesem Land gesprochen und verstanden werde.
Der erste Streit
Wie gewöhnlich ist der Plenarsaal auch der Ort an dem heftig gestritten wird. Und so dauerte es nicht lange bis sich wieder gezankt wurde. Es ging dabei um die neue Sitzordnung im Parlament. Kurz gesagt, keiner möchte neben der AfD sitzen und die FDP, die in der vergangenen Legislaturperiode diese Nuss zu knacken hatte, möchte diesen Platz gerne mit der CDU tauschen, die das natürlich mit viel Rhetorik zu verhindern versucht. Wie dieser Streit enden wird, ist fraglich aber eine Partei wird letztlich diese Kröte schlucken müssen.
Bleiben Sie gesund, halten Sie bitte weiterhin Abstand und genießen Sie das Wochenende, an dem sie gerne das aktuelle Weltbild, das wir auf unserer Homepage veröffentlicht haben, lesen können. Da die Uhren an diesem Wochenende wieder umgestellt werden, haben Sie ja dafür eine zusätzliche Stunde Zeit!
Andreas Rosner und das gesamte Team von Gies & Heimburger