Lithium – unerlässlich für die Elektromobilität

Geposted von Hans Heimburger am

Wie schon in früheren Blogs, befassen wir uns heute wieder einmal mit dem spannenden Thema Elektromobilität. Da wir als Vermögensverwalter nach wie vor nicht wissen, welcher Autohersteller zukünftig die Nase vorne haben wird, ob TESLA das Rennen macht, oder die etablierten Autohersteller das Zepter in die Hand nehmen werden. Eines ist jedoch Gewiss, ohne Lithium in den Akkus wird die Elektromobilität nicht in Fahrt kommen. Aus diesem Grund investieren wir in Lithium und nicht in die Elektrofahrzeughersteller. Deshalb wollen wir wieder einmal die aktuelle Situation um die Lithiumförderung betrachten.

Lithiumsektor in einer Konsolidierungsphase

Trotz guter fundamentaler Daten befindet sich der gesamte Lithiumsektor aktuell  in einer Konsolidierungsphase. Derzeit finden insbesondere Analysten Gehör, die ein Ende des Lithiumbooms und einen Preisrückgang von 20.000 USD je Tonne auf 6.500 USD je Tonne bis 2022 prognostizieren. Der Fondsmanager des von uns investierten Structured Solutions SICAV –
Next Generation Resources Fund, Tobias Tretter, beurteilt die derzeitige Konsolidierung sehr gelassen und sieht aktuell eine langfristig gute Einstiegschance. Der Lithiumpreis spielt für ihn hierbei eine untergeordnete Rolle und er kalkuliert seit über einem Jahr lediglich mit 10.000 USD je Tonne für die zukünftige Produktion. 10.000 USD je Tonne ermöglichen den Lithiumunternehmen eine sehr rentable Marge und die entscheidende Frage ist letztlich, ob die Unternehmen auch nur annähernd die steigende Nachfrage befriedigen können.

Lithiumboom keineswegs am Ende

Die Meinung von Tobias Tretter wird auch von der Softbank – einem der größten Fonds aus Japan – (100 Mrd. USD Volumen) geteilt. So hat Softbank jüngst für ca. 100 Mio. CAN $, 9,9 % in einen der nächsten Lithiumproduzenten, Nemaska Lithium, investiert. Darüber hinaus schlossen die Japaner einen Kontrakt mit Saudi-Arabien über ein 200 Mrd. USD Investment in einen gigantischen 200 Giga Watt Solarpark, bei welchem die Energiespeicherung über Lithiumbatterien eine erhebliche Rolle spielen soll. Dies sind wichtige Nachrichten, welche uns in unserer Meinung bestärken, dass der Lithiumboom keineswegs am Ende ist, sondern erst an seinem Beginn steht.

Zwei Belastungsfaktoren sind für die aktuellen Kursrückgänge im Lithiumsektor verantwortlich

Zwei kurzfristige, die psychologische Stimmungslage beeinträchtigende Belastungsfaktoren sind für die aktuellen Kursrückgänge verantwortlich.
1. Der Deal von SQM (weltgrößter Lithiumproduzent) mit Chile, der dem Produzenten eine Produktionssteigerung im Haupt-Abbaugebiet in der Atacama Wüste von 50.000 Tonnen jährlich auf nun 500.000 Tonnen gewährt. Hierbei muss man sehen, dass SQM den Abbau aus produktionstechnischen Gründen dort (wenn überhaupt) nur langsam steigern kann. Die Sorge (hauptsächlich von Morgan Stanley geschürt), dass SQM den Markt nun mit einer enormen Lithiumschwemme überschüttet ist sehr weit hergeholt und nicht begründbar.

 

Hans Heimburger ist Gesellschafter und Geschäftsführer der Gies und Heimburger GmbH und der CIO (Chief Investment Officer) für die 3ik-Strategiefonds.