Sanktionen gegen Russland greifen
Der Angriffskrieg von Putins Armeen gegen die Ukraine dauert nunmehr fast sieben Monate. Selbst hochrangige Militärexperten hatten mit einer derartigen Gegenwehr der Ukraine nicht gerechnet. Sicher auch nicht die militärische Führung der Russen.
Mittlerweile beherrschen die Nachrichten von der Gegenoffensive der ukrainischen Armee die Schlagzeilen und immer mehr Landesteile, gerade auch im Osten, werden von den Besatzern befreit. Zutage treten dabei immer wieder schreckliche Bilder von akribisch dokumentierten Kriegsverbrechen, die den sich zurückziehenden russischen Soldaten zuzurechnen sind.
Ob das schon einen Wendepunkt im Konflikt darstellt, ist nicht zu erwarten, aber bereits jetzt zeichnet sich ab, dass sich das strategische Gleichgewicht in der Region verschiebt.
Und so langsam scheinen die umfangreichen Sanktionen gegenüber Russland zu greifen. Dass die verhängten Sanktionen ihre volle Wirkung erst nach Monaten oder gar Jahren entfalten, war allen Beteiligten bewusst.
Der Spiegel schreibt dazu: „Die gegen Russland verhängten EU-Sanktionen entfalten nach bislang unter Verschluss gehaltenen Daten langsam, aber sicher ihre Wirkung. Wie Experten der EU-Kommission der Nachrichtenagentur dpa bestätigten, betreffen zielgerichtete Handelsbeschränkungen mittlerweile russische Exportgeschäfte, die vor dem Krieg ein Volumen von mehr als 73 Milliarden Euro im Jahr hatten. Prozentual gesehen geht es um 48 Prozent der bisherigen Ausfuhren Russlands in die EU. Hinzu kommt unter anderem, dass innerhalb eines Zeitraumes von rund vier Monaten russische Vermögenswerte in Höhe von rund 13,8 Milliarden Euro eingefroren wurden – zum Beispiel von Oligarchen und anderen Unterstützern von Kremlchef Wladimir Putin. Milliardenschwere Reserven der russischen Zentralbank können ebenfalls nicht mehr abgerufen werden“.
Nach bisherigen Berechnungen geht die EU davon aus, dass die russische Wirtschaftsleistung in diesem Jahr um 10,4 Prozent schrumpfen wird. Zum Vergleich: In der EU wird in diesem Jahr trotz der Sanktions- und Kriegsfolgen für die europäischen Unternehmen noch mit einem Wirtschaftswachstum von 2,7 Prozent gerechnet!
Die Strategie Putins, den Westen mit der Drosselung von Gaslieferungen in die Knie zu zwingen geht nicht auf. Die Gasspeicher sind in Deutschland bereits jetzt zu 80 Prozent gefüllt, weit vor dem angestrebten Termin Anfang November. Auch wird es für Russland nicht einfach einen nachhaltigen Ersatz für den Export von Gas in die europäische Union zu finden. Denn ein Großteil der Gasexportinfrastruktur (Pipelines und LNG-Terminals) sind auf Europa ausgerichtet. Länder wie China und Indien in die Exportstrategie einzubinden wird Jahre dauern und überdies Milliarden kosten.
Die Liste der Probleme die durch die westlichen Sanktionen wird immer länger. Beispiel Landwirtschaft, hier sind 99 Prozent der Geflügelproduktion von importierten Rohstoffen abhängig. Oder in der Luftfahrt, 95 Prozent der Passagiere in Russland reist mit dem Flugzeug und die Flotte einsatzbereiter Maschinen schrumpft aufgrund fehlender Ersatzteile. Im Kommunikations- und Informationssektor stehen bis 2025 keine SIM-Karten mehr zur Verfügung. Dies berichten offizielle russische Quellen! Der Telekommunikationssektor wird dadurch um sehr viele Jahre zurückgeworfen.
„Zwar reagieren viele Russen, die traditionell krisenerprobt sind und als leidensfähig gelten, weiter demonstrativ gelassen auf die Situation. Trotzdem belegen Umfragen, dass steigende Preise und Ängste vor einer neuen Mangelwirtschaft Platz greifen. In Moskau, Russlands größter Stadt, haben viele Läden westlicher Ketten geschlossen, in Einkaufszentren stehen ganze Ladenzeilen leer. Kinosäle müssen schließen, weil es keine Hollywoodfilme mehr gibt“ heißt es dazu im Spiegel.
Für mich bedeuten diese Signale, dass die russische Bevölkerung dem Kriegstreiber Putin über kurz oder lang die Gefolgschaft kündigt, zumindest aber sein Handeln in Frage stellt!
Bleiben Sie bitte gesund, genießen Sie das kommende Wochenende und behalten Sie die Zuversicht.