Editorial der Freitags-Info vom 30.08.2024

Geposted von Hans Heimburger am

Diese Woche: alle Augen auf NVIDIA

Am vergangenen Mittwoch nach US-Börsenschluss blickte die gesamte Investmentbranche gespannt auf die Veröffentlichung der Quartalszahlen von NVIDIA. Die Ergebnisse (siehe folgende Grafik) kann man wirklich atemberaubend nennen. Auch der Ausblick lag im Rahmen der hochgesteckten Erwartungen. Einzig der Börsenkurs der Aktie wollte nach den Zahlen nicht so richtig Fahrt aufnehmen. Vermutlich wurde bei der Guidance nicht jeder euphorische Wunsch restlos erfüllt.

 

Eine Frage der Bewertung

Der enorme Kursanstieg der Aktie in den vergangenen Monaten, und die schnelle Erholung nach dem Kursrücksetzer Anfang August, haben zu einer sportlichen Bewertung des Chip-Giganten geführt. Solange das Umsatzwachstum und die Gewinnmarge des Unternehmens in diesen Dimensionen bleiben, scheint diese Bewertung gerechtfertigt. Eine Verlangsamung, wenn sie denn in der Zukunft sichtbar würde, dürfte zu Kurseinschnitten führen.

Die Wachstumsstory bleibt intakt

NVIDIA hat nun in einem Quartal die Umsatzgrenze von 30 Milliarden Dollar gesprengt. Zum Vergleich: Vor zwei Jahren lag der Jahresumsatz bei 26,9 Milliarden Dollar. CEO Jensen Huang sieht das Wachstum im Segment Data Center in den nächsten Jahren weiterhin intakt. Nvidia hat im zweiten Quartal eine Free-Cash-Flow-Marge von 45 Prozent erwirtschaftet; das ist einzigartig in der Branche. Der Cashbestand am Ende des Quartals ist auf 34,8 Milliarden Dollar angewachsen. Daran will Nvidia die Investoren beteiligen und hat eine Erhöhung des Aktienrückkaufprogramms um 50 Milliarden Dollar angekündigt.

 

Wo liegen mögliche Risiken?

Die hohe Kunden-Konzentration bei den Umsätzen bleibt ein Problem, das Nvidia nur graduell lösen kann. Auf die Cloudgiganten entfallen nach eigenen Aussagen 45 Prozent der Umsätze. Nimmt man Meta und Elon-Musk-Companies dazu, steigt dieser Wert vermutlich auf über 60 Prozent. Das sind genau die Kunden, die mittel- bis langfristig die Dominanz von Nvidia am stärksten stören sollten, da alle diese Kunden an speziellen Chips arbeiten, die rechenintensive Aufgaben noch effizienter bewältigen sollen.

Hans Heimburger und das gesamte Team von Gies & Heimburger wünschen Ihnen ein sonniges Wochenende

 

Hans Heimburger ist Gesellschafter und Geschäftsführer der Gies und Heimburger GmbH und der CIO (Chief Investment Officer) für die 3ik-Strategiefonds.