Willkommen in der Realität
In den Tagen nach der amerikanischen Präsidentschaftswahl, und mit dem Blick auf Rekordstände bei verschiedenen US-Indizes, beschlich mich das Gefühl, dass die „rote Welle“ (in Anlehnung an die Farbe der Republikaner) alles hinwegspült (im positiven Sinne).
Im Verlauf dieser Woche wird den Politikinteressierten und den Anlegern klarer, dass Trump 2.0 nicht im luftleeren Raum Politik gestalten kann. Es gilt auch für ihn, dass Amerika und die Welt so sind wie sie sind und Veränderungen, wenn diese überhaupt gelingen, schwierig und langwierig sind.
Aktienmärkte nehmen zukünftige Entwicklungen vorweg und neigen zu Übertreibungen
Vergangene Woche hat der „Trump-Trade“ die Märkte auf Rekordstände geführt. Heute sehen wir, bis zur Stunde, spürbare Rückgänge zwischen 1 Prozent und 2,5 Prozent bei den verschiedenen US-Indizes. Ich möchte nicht zu viel hineininterpretieren und ein Atmen der Märkte ist mehr als normal (und gesund).
Vielleicht zu viel Amerika first?
Gemäß der monatlichen Umfrage der Bank of America unter internationalen Portfoliomanagern, lag die Gewichtung in US-Aktien so hoch wie zuletzt 2013. Da kann man sich dann schon fragen, ob hier nicht ein Stück weit über das Ziel hinausgeschossen wird.
Ab Januar dürfen wir alle dem Schauspiel der Trumpschen Politik 2.0 beiwohnen und manche Wahlversprechen (oder soll ich lieber Wahldrohungen schreiben?) werden nicht oder nur bedingt realisierbar sein.
Der Rentenmarkt fordert seine Risikoprämien
Der jüngste Zinsanstieg bei 10-jährigen amerikanischen Staatsanleihen auf rund 4,50 Prozent ist ein deutliches Signal, dass ein ungezügeltes Ausufern der Staatsverschuldung seinen Preis (den Zins) hat und damit, angesichts der enormen Staatsverschuldung, die Handlungsspielräume der Politik deutlich einengt.
Hans Heimburger und das gesamte Team von G&H wünschen Ihnen ein geruhsames Wochenende