„Made in America“ erlebt eine Renaissance

Geposted von Hans Heimburger am

Der Spiegel schrieb am 27.12.2012: „Drohender Finanzkollaps der USA – der Zeitlupen-Crash“. Das Handelsblatt titelte am 20.12.2012: „Fiskalische Klippe – Wie tief wird der Sturz?“ Die Aufzählung kritischer Artikel der vergangenen Tage und Wochen könnte noch beliebig fortgesetzt werden. Wir haben in unseren Beiträgen mehrfach darauf hingewiesen, dass das politische Amerika aktuell keine gute Figur abgibt und die Gräben zwischen Republikanern und Demokraten leider sehr tief sind. Im Gegensatz hierzu präsentiert sich „Corporate America“ in einer guten Verfassung und der Ausblick für die geamtwirtschaftliche Entwicklung verbessert sich aktuell.

Die Wachstumsprognosen für die USA sind gut unterstützt

Während die Eurozone im vierten Quartal 2012 und vermutlich auch noch im ersten Quartal 2013 in der Rezession steckt, konnte Amerika für 2012 ein Wachstum des Bruttoinlandsprodukts in Höhe von etwa 2 Prozent aufweisen. Trotz der Steuererhöhungen für gutverdienende (>400.000 US Dollar) US-Bürger und einer generellen Erhöhung der pay-roll tax von 4,2% auf 6,2% – dies wird etwa 120 Milliarden Mehrbelastung für die Steuerzahler bedeuten – wird das Wirtschaftswachstum für das Gesamtjahr 2013 zwischen 1,5% und 2,5% erwartet. Das sind keine überschäumenden Prognosen. Es sind jedoch sehr solide Wachstumszahlen, wobei erste Volkswirte und Analysten die genannten Schätzungen leicht nach oben revidieren.

Das Wirtschaftswachstum (BIP) in den USA zeigte sich in 2012 stabil. Die Schätzungen gehen auch für 2013 von einem Wachstum knapp oberhalb von 2% aus.

 

Die Politik der US-Notenbank trägt erste Früchte

Die Fed fährt bekanntlich seit Ende 2008 eine extrem expansive Geldpolitik mit Notenbankzinssätzen nahe der Null-Prozent-Linie („money for nothing“). Die Befürworter und Gegner dieser extremen monetären Unterstützung der Wirtschaftsentwicklung werden noch geraume Zeit streiten und ihre wissenschaftlichen Argumente pro und contra austauschen. Tatsache ist, dass die Fed wichtige Ziele zu erreichen scheint, wie die drei nachfolgenden Grafiken aufzeigen.

 

Im 3. Quartal 2007 (kurz vor der Finanzkrise) hat ein durchschnittlicher amerikanisdher Haushalt 14,1% des verfügbaren Einkommens zur Schuldentilgung eingesetzt. Dank gesunkener Zinsen, die auch Umschuldungen zu zinsgünstigeren Darlehen ermöglichten und erfolgtem Schuldenabbau liegt diese Zahl nun bei 10,4%.

 
Innovation ist die Stärke der Vereinigten Staaten

Gerade in den Wirtschaftsbereichen, die einen hohen Forschungsaufwand und auch immer wieder eine Gründermentalität erfordern, stehen US-Unternehmen in großer Mehrzahl an der Weltspitze.

Fazit:
Amerika hat aus dem Blickwinkel der Unternehmen die Krise hinter sich gelassen. Die politischen Gremien sind nun gefordert die Entscheidungen zu treffen, um die Staatsfinanzen zu sanieren.

 

 

 

Hans Heimburger ist Gesellschafter und Geschäftsführer der Gies und Heimburger GmbH und der CIO (Chief Investment Officer) für die 3ik-Strategiefonds.