Das Wirtschaftsvertrauen in Europa verbessert sich

Geposted von Hans Heimburger am

In den vergangenen beiden Monaten ist das Vertrauen in die zukünftige wirtschaftliche Entwicklung im Euroraum  angestiegen. Nach wie vor klafft ein deutlicher Unterschied zwischen den Daten in Deutschland, wo das Zutrauen deutlich höher ist, und den anderen Ländern der Währungsunion. Allerdings zeigen die Zahlen seit einigen Monate positive Signale in manchen Ländern der Peripherie (Griechenland, Portugal und Spanien).

Wirtschaftsvertrauen 1

Wirtschaftsvertrauen 2

Die Industrieproduktion bildet einen Boden

Im Verlauf des Frühjahrs konnte die Industrieproduktion im Euroraum wieder Zuwächse erzielen, so dass  das zweite Quartal insgesamt etwas bessere Zahlen als das erste Quartal liefern sollte. Auch der Einkaufsmanagerindex im verarbeitenden Gewerbe konnte jüngst etwas zulegen. Allerdings liegt der Index immer noch unter der Expansionsschwelle (50er-Marke). Das Gesamt-BIP im Euroraum sollte im zweiten Quartal zumindest stagnieren und keinen weiteren Rückgang erleiden. Für das zweite Halbjahr ergibt sich aus diesen Daten die Erwartung eines Wachstums, wenn auch in einem bescheidenen Umfang.

Industrieproduktion EWU

Fazit

Am kommenden Donnerstag findet die nächste EZB-Ratssitzung statt. Angesichts der oben beschriebenen „Silberstreifen am Konjunkturhimmel“ wird es vermutlich keine heftigen Diskussionen um eine aktuelle Leitzinssenkung geben. Allerdings hat EZB-Chef Mario Draghi deutlich gemacht, dass die Notenbank im Bedarfsfall über einen Ausbau ihrer unkonventionellen Maßnahmen nachdenkt. Sorgen bereitet der Notenbank nach wie vor die schleppende Kreditvergabe an kleine bis mittelgroße Unternehmen in der Europeripherie.

Hans Heimburger ist Gesellschafter und Geschäftsführer der Gies und Heimburger GmbH und der CIO (Chief Investment Officer) für die 3ik-Strategiefonds.