Editorial der Freitags-Info vom 29.11.2024

Geposted von Andreas Rosner am

Es ist nicht alles Gold was glänzt – auch der Silberstreifen am Horizont leuchtet!

Es sind erst wenige Wochen vergangen als der Goldpreis seinen historischen Höchststand erreichte. Ende Oktober notierte die Unze bei rund 2.800 US-Dollar. Sozusagen im Windschatten dieseraEntwicklung schrieb Silber, der kleine Bruder des Goldes, ebenfalls eine beachtliche Erfolgsgeschichte.

Der Preis stieg in diesem Jahr in der Spitze um mehr als 45 Prozent auf knapp 35 US-Dollar je Unze an und ich glaube, dass viele diesen rasanten Preisanstieg nicht so ganz auf dem Radar hatten. 

Während Gold als Krisenmetall und Wertspeicher wahrgenommen wird, ist die gesamtwirtschaftliche Bedeutung von Silber eine ganz andere. Ein wesentlicher Vorteil von Silber ist seine vielseitige Verwendung. Das sogenannte Weißmetall ist nicht nur als Edelmetall bei Juwelieren beliebt. Vielmehr ist es auch als Industriemetall für die Wirtschaft von enormer Bedeutung. Dort wird Silber unter anderem für den Ausbau von erneuerbaren Energien und der Digitalisierung verwendet, etwa als Leiter auf Platinen in Smartphones und Bildschirmen oder in Solarpanelen.

Ursächlich verantwortlich für den Kurssprung im Jahresverlauf 2024 ist die stark gestiegene Silbernachfrage durch die chinesische Industrie. Eine geradezu schwindelerregende Nachfrage von über 2000 Tonnen Silber in einem galvanischen Industriepark in China ist nur die Spitze des Eisbergs. In einschlägigen Fachberichten spricht man gar von einem industriellen Bedarf nach Silber in China, der inzwischen die Marke von 9000 Tonnen pro Jahr überschritten hat. 

Der am schnellsten wachsende Bereich, der aktuell nach Silber lechzt, ist sicher die Photovoltaikindustrie und somit ein Nachfrager, der in dieser Dimension vor 15 Jahren noch nicht auf dem Markt war. In 2024 wird rund 20 Prozent der jährlichen Silberproduktion von den Solateuren beansprucht.

Die Wahrscheinlichkeit, dass der Preis für Silber in neue Dimensionen vorstoßen kann, ist sehr hoch. Kurskorrekturen, wie wir sie in den vergangenen vier Wochen sahen, sind glänzende Einstiegschancen. 

Andreas Rosner und das gesamte Team von G&H wünschen Ihnen ein angenehmes Wochenende. Bleiben wir gesund!

Andreas Rosner ist Direktor Privatkunden der Gies und Heimburger GmbH.