Ich hatte heute Gelegenheit an einer Telefonkonferenz mit Thomas Herrmann, Head of Global Macrooeconomic Research der Credeit Suisse AG teilzunehmen. Gerne möchte ich Ihnen nachfolgend die Kernpunkte darlegen.
Die Entspannung der Krise im Euroraum sollte sich fortsetzen
Die Entspannung der Verwerfungen auf den Rentenmärkten der europäischen Krisenländer setzt sich fort. Wie am nachfolgenden Beispiel der spanischen Anleihen zu sehen ist, sind die Refinanzierungskosten in den vergangenen Monaten deutlich gesunken. Das Vertrauen in Spanien (und andere Peripherieländer) hat sich wieder spürbar verbessert. Ein weiterer Indikator für ein (vorläufiges) Ende des Krisenmodus in der Eurozone, ist ein deutlicher Anstieg der Einlagen bei den Banken in Spanien, Italien und Griechenland.
Allerdings werden die deutlich gesunkenen Zinssätze von den Banken in Südeuropa bisher nur sehr zögerlich an den Verbraucher weitergereicht, so dass hier nicht mit einer dynamischen Wirtschaftserholung gerechnet werden kann.
Die Steuererhöhungen in Amerika belasten den Konsum
Die jüngsten Steuererhöhungen in Amerika (wir haben an dieser Stelle bereits ausführlich darüber berichtet) scheinen dem dortigen Konsumenten, zumindest kurzfristig, die Kauflaune etwas zu verderben. Aus diesem Grund sieht die Credit Suisse aktuell gewisses Enttäuschungspotential bei US-Makrodaten in den kommenden Wochen.
Die Erholung am amerikanischen Häusermarkt sollte sich fortsetzen
Ein wichtiger Treiber für die amerikanische Konjunktur ist die Entwicklung des Wohnimmobilienmarktes. Hier scheint eine nachhaltige Erholung ihren Lauf zu nehmen. Gleichzeitig sehen wir eine kontinuierliche Verbesserung des amerikanischen Arbeitsmarktes, wobei der Weg der Besserung ziemlich steinig bleiben wird.
Fazit:
Die Erholung der Konjunktur in Europa und ein Ende der Rezession im Euroraum ist unter Führung der deutschen Wirtschaft auf einem guten Weg. Die US-Konjunktur könnte kurzfristig, auf Grund der Steuererhöhungen, etwas Gegenwind erfahren.