Gestern veröffentlichte das amerikanische Statistikbüro die erste Schätzung des BIP in Amerika für das vierte Quartal 2018. Das amerikanische Bruttoinlandsprodukt (GDP = gross domestic procduct) stieg annualisiert um 2,6% gegenüber dem Vorquartal (nach 3,4% im dritten und 4,2% im zweiten Quartal). Wegen des „Shutdowns“ (Regierungsstillstand) Ende Dezember 2018 und im Januar 2019 wurden die Zahlen mit einem Monat Verspätung veröffentlicht.
2019 und 2020 wird das Wirtschaftswachstum in Amerika vermutlich geringer ausfallen
Die Ökonomen von Capital Economics, deren weltweite Analysen wir auswerten, rechnen in den kommenden Quartalen mit einer weiteren Wachstumsabschwächung (siehe folgende Tabelle). Im Jahresdurchschnitt 2018 stieg das BIP (GDP) um 2,9%. Dieser beachtliche Anstieg ist zu einem guten Teil der Anfang 2018 in Kraft getretenen Steuerreform zu verdanken. Dieser Effekt wird sich in 2019 nicht wiederholen.
Die sehr schwachen Einzelhandelsumsätze aus dem Dezember 2018 waren ein erster warnender Zeigefinger, dass die US-Konsumenten nicht endlos ihre Ausgaben steigern. Darüber hinaus dürfen wir nicht außer Acht lassen, dass die Zinserhöhungen seit Dezember 2015 in Amerika das „Nullzinsregime“ beendeten. Die globale Konjunkturschwäche trübt auch die Absatzperspektiven der US-Unternehmen, die deshalb ihre Investitionstätigkeiten drosseln werden.
Fazit:
Die Hochkonjunktur des Jahres 2018 ist Vergangenheit. 2019 und 2020 wird auch in Amerika ein schwierigeres Umfeld bescheren. Mit hoher Wahrscheinlichkeit wird es nicht zu einer Rezession kommen. Allerdings erscheinen uns die Aktienkurse, aktuell in Amerika recht ambitioniert zu sein.