Überraschend positive US-Arbeitsmarktdaten für den Mai
Die Verwunderung am letzten Freitag war groß, als in den USA die Arbeitsmarktdaten für den Mai 2020 bekanntgegeben wurden. Statt dem erwarteten weiteren Rückgang der Jobs um 8,5 Mio. gab es einen völlig überraschenden Anstieg von neugeschaffenen Stellen von 2,5 Mio. Somit fiel die Arbeitslosenquote von 14,7 Prozent im April auf 13,3 Prozent im Mai, statt dem erwarteten Anstieg auf 19,8 Prozent.
Ähnlich sprunghaft verhält es sich momentan mit den Prognosen für den weiteren Verlauf der wirtschaftlichen Entwicklung in den Regionen und Ländern, wobei von starken Erholungen bereits im dritten und vierten Quartal des laufenden Jahres ausgegangen wird.
Eine Reihe asiatischer Volkswirtschaften im Erholungsmodus
Am Beispiel Taiwan kann man sehr schön erkennen, dass die noch vor Kurzem herumgereichten Prognosen einen wirtschaftlichen Rückgang von 40-50 Prozent für das zweite Quartal erwarten ließen, was bei einem Rückgang der Weltwirtschaft von 7-8 Prozent für 2020 für die exportlastige Wirtschaft Taiwans realistisch erschien.
Taiwans umsichtiger Umgang mit Corona
Bemerkenswert war insbesondere Taiwans Umgang mit Corona seit Beginn der Pandemie. Es wurden keine Geschäfte und Läden, Restaurants etc. geschlossen und es wurde in den Firmen normal weiter- gearbeitet. Trotz dieses unaufgeregten Umgangs mit dem Virus gab es in den letzten acht Wochen keine im Land selbst entstandenen neuen Ansteckungsfälle mehr.
Es ist somit wenig verwunderlich, dass die Analysten nunmehr für Taiwan nur noch von einem Rückgang der Wirtschaft in diesem Jahr von minus 2 Prozent nach minus 5 Prozent noch vor Kurzem ausgehen. Damit läge Taiwan nach Vietnam auf Platz 2 in der Rangliste der asiatischen Länder, die gut aus der Krise herauskommen dürften, über 45 Prozent der Exporte Taiwans sind elektronische Produkte und aktuell gut nachgefragt.
Fazit
Dennoch bleibt abzuwarten, ob die Prognosen für die globale Erholung der Weltwirtschaft im dritten und vierten Quartal des Jahres so dynamisch eintreten werden. Es hängt sicher von vielen Faktoren ab und letztendlich von der Frage, ob das Virus nicht erneut aufflammt mit entsprechenden Auswirkungen auf das Konsumverhalten der Menschen und die Auftragslage bei den Firmen.