Am vergangenen Dienstag blickte die Börsenwelt gespannt nach Washington. Dort stand der amerikanische Notenbank-Chef Ben Bernanke bei seiner halbjährlichen Anhörung vor dem Bankenausschuss des US-Senats Rede und Antwort.
Die jüngsten US-Wirschaftsdaten sind enttäuschend – aber kein konkreter Hinweis auf QE3
FED Chairman Ben Bernanke bekräftigte, dass die amerikanische Notenbank jederzeit bereit sei, die zuletzt wieder schleppende Konjunkturentwicklung mit zusätzlichen Maßnahmen zu stimulieren. Allerdings vermied er es hierzu konkretere Angaben zu machen oder gar eine großangelegte dritte Runde geldpolitischer Maßnahmen (QE3) zu verkünden. Vor allem der Arbeitsmarkt bleibt das Sorgenkind Nummer eins – die Erholung dort sei frustrierend langsam, so Bernanke. Die jüngst rückläufigen Zahlen bei den neugeschaffenen Stellen in Amerika sind auch der Hauptgrund für die sich wieder abschwächenden Einzelhandelsumsätzen in den Monaten April, Mai und Juni.
Ben Bernanke spielt auf Zeit
Trotz der genannten Abkühlung der US-Konjunktur ist die amerikanische Wirtschaft noch immer auf einem, wenn auch flach ansteigendem, Wachstumspfad und die FED prüft jede neu veröffentlichte Zahl sehr genau, um das Bild über die zu erwartende Wirtschaftsentwicklung zu schärfen. Es gibt weiterhin auch durchaus positive Aspekte zu berücksichtigen. So scheint die Erholung am lange gebeutelten Häusermarkt in Gang zu kommen, wie der nachfolgende Chart zeigt.
Fazit: Wir glauben, dass die US-Notenbank Gewehr bei Fuss steht, um die amerikanische Konjunktur bei Bedarf zu stützen. Einige „FED Watcher“ erwarten, dass Ben Bernanke auf dem Symposium der amerikanischen Notenbank in Jackson Hole, Ende August, für mehr Klarheit sorgen wird.