Der Offenmarktausschuss (FOMC) der amerikanischen Notenbank hat auf seiner gestrigen Sitzung eine weitere Ausweitung der Bilanz ab 2013 beschlossen.
Operation Twist wird durch eine Ausweitung von QE3 ab 2013 ersetzt
Als Ersatz für ein am Jahresende auslaufendes Programm, bei dem kürzer laufende Papiere zu Gunsten länger laufender verkauft werden (Operation Twist), beschloss der FOMC ein zusätzliches Programm zum Kauf von Staatsanleihen für zunächst 45 Milliarden US Dollar pro Monat. Erst im September hatte die Fed QE3 auf den Weg gebracht, ein Programm für den Kauf von Hypothekenanleihen. Im Rahmen dieses Programmes kauft die Fed monatlich für 40 Milliarden US Dollar mit Immobilien besicherte Anleihen der staatlichen Hypothekenfinanzierer. Im Gegensatz zur Operation Twist erhöhen die nun neu beschlossenen Staatsanleihenkäufe die Bilanz der US-Notenbank. Diese Anleihen werden mit „frisch gedrucktem“ Geld gekauft und somit erhöht sich die Liquidität im amerikanischen Bankensystem nochmals.
Die Fed nennt konkrete Orientierungspunkte für die Fortsetzung der Tiefzinspolitik
Die amerikanische Notenbank adressiert mit dieser erneuten Liquiditätsspritze wiederum sehr direkt den heimischen Arbeitsmarkt. Die Zinsen sollen so lange außergewöhnlich niedrig bleiben, bis die Arbeitslosenquote auf 6,5% oder tiefer fällt. Weiterhin wird die Inflationsrate große Beachtung finden, denn eine zweite Orientierungsmarke als Voraussetzung für die Niedrigzinspolitik ist eine Teuerungsrate unter 2,5%. Allerdings machte Fed-Chairmen Ben Bernanke auch klar, dass die Geldpolitik nun nicht im „Autopilot-Modus“ gefahren wird und die Zinsen automatisch steigen, wenn die genannten Schwellen unter- bzw. überschritten werden. Gemäß den aktuellsten Prognosen der Fed ist ein Erreichen der 6,5% Arbeitslosenrate frühestens für Mitte 2015 zu erwarten.
Fazit:
Die US-Notenbank betreibt die Ankurbelung der Wirtschaft mit einem hohen Maß an Entschlossenheit. Mit der neuen Maßnahme sollen die langfristigen Zinsen weiter niedrig gehalten werden. Dies wird auch für weiterhin sehr tiefe Hypothekenzinsen sorgen und die Erholung am US-Immobilienmarkt unterstützen. Die zusätzliche Liquidität dürfte auch zukünftig eine starke Stütze für die Aktienmärkte darstellen.