Der Offenmarktausschuss der Fed (FOMC) hat auf seiner Dezembersitzung am vergangenen Mittwoch beschlossen, das Volumen der monatlichen Anleihekäufe von 85 auf 75 Milliarden US Dollar zu reduzieren. Zugleich aber machte die Zentralbank nochmals sehr deutlich, das die Nullzinspolitik lange anhalten wird und vorerst kein Ende am Horizont zu erkennen ist.
Die Bilanzsumme der US-Notenbank wird in 2014 weiter ansteigen
Die Mehrheit der Marktteilnehmer rechnet nun damit, dass das FOMC das Anleihekaufvolumen auf den kommenden Sitzungen jeweils um 10 Milliarden US Dollar reduzieren und Ende 2014 beenden wird. Dies bedeutet aber eine abermalige Ausweitung der Fed-Bilanzsumme um 10 bis 15 Prozent im Jahresverlauf 2014.
Die Fed begründet die Drosselung der Anleihekäufe mit einem positiven Wirtschaftsausblick. Nachdem die Notenbank noch im Oktober vor Abwärtsrisiken für die Konjunktur gewarnt hat, sieht sie nun für die Jahre 2014 und 2015 ein Wirtschaftswachstum in Höhe von 3 und 3,2 Prozent, nach 2,3 Prozent in diesem Jahr.
Kursanstieg an den Aktienmärkten nach dem Notenbankbeschluss
Die Aktienmärkte stiegen nach der Ankündigung am Mittwoch um 20 Uhr europäischer Zeit von 1.770 Indexpunkte im S&P 500 auf 1.810 Zähler bis zum Börsenschluss in Amerika. Die europäischen Märkte reagierten dann am Donnerstag mit entsprechenden Kursanstiegen. Die Börsen honorieren damit das Ende einer langen Phase der Unsicherheit. Seit der Fed-Sitzung im Mai, als Ben Bernanke erste Andeutungen über einen Rückzug aus dem Anleihekaufprogramm machte, gab es kaum noch einen Handelstag, an dem nicht nach irgendwelchen Zahlenveröffentlichungen eine „Tapering-Diskussion“ geführt wurde. Nun liegen die Fakten, zumindest für die kommenden Monate, auf dem Tisch.
Fazit:
Die Fed hat geliefert und den Marktteilnehmern eine Perspektive gegeben, die offensichtlich (siehe positive Marktentwicklung) auch verstanden wurde. Eine Kürzung der monatlichen Anleihekäufe um 10 Milliarden Dollar zeigt Augenmaß und Fingerspitzengefühl. Der Kern dieser Botschaft ist ein positiver Konjunkturausblick der Notenbanker und dies sollte eine etwas geringere Liquidität mindestens kompensieren.