Amerika geht nun in die heiße Phase des Präsidentschaftswahlkampfes und ein entscheidender Einflussfaktor auf den Wahlausgang ist mit Sicherheit die weitere wirtschaftliche Entwicklung des Landes.
Die Haushaltsklippe („fiscal cliff“) als Belastungsfaktor
In den vergangenen Wochen findet sich der Begriff „fiscal cliff“ immer öfter in der Berichterstattung zur amerikanischen Wirtschaftsentwickung. Am Jahresende 2012 laufen in den USA einerseits Steuererleichterungen, die noch der Bush-Ära entstammen, aus und andererseits stehen staatliche Ausgabenkürzungen und Steuererhöhungen im Zusammenhang mit der Krankenversicherung an. Die Haushaltsklippe summiert sich auf beachtliche 600 Milliarden US Dollar und hat das Zeug dazu, die größte Volkswirtschaft der Welt in eine abermalige Rezession zu stürzen. Um dies zu vermeiden müssten sich die politischen Lager auf Kompromisse zur Verlängerung der Steuervergünstigungen und maßvollen Ausgabenkürzungen verständigen. Wegen des Wahlkampfs in den USA gilt es aber als unwahrscheinlich, dass Präsident Barack Obama und die oppositionellen Republikaner doch noch rechtzeitig einigen. Es bleibt eine große Portion Unsicherheit, über die in den kommenden Wochen noch häufig diskutiert werden wird.
Der Immobilienmarkt stabilisiert sich
Ein klarer Lichtblick bei der Beurteilung der amerikanischen Wirtschaftslage ist die Situation am Häusermarkt. Hier hat die steigende Anzahl der Hausverkäufe und eine Erholung der Preise einen positiven Einfluss auf die Bauwirtschaft insgesamt. Der vorlaufende Charakter des NAHB Homebuilders Index lässt erwarten, dass die Zahl der Neubaubeginne noch weiter deutlich zulegt und die 1 Million-Grenze erreichen kann.
Fazit:
Die US-Konjunktur setzt ihr moderates Wachstum in den kommenden Monaten fort, wobei die Entwicklung recht fragil bleibt. Die Folgen des „fiscal cliff“ stellen ein Risiko dar, das nicht unterschätzt werden darf. Andererseits steht die FED „Gewehr bei Fuß“, um mit geeigneten Stützungsmaßnahmen ein Abgleiten in die Rezession zu vermeiden.