In den vergangenen Monaten hat sich die Konjunktur im Euroraum zunehmend abgeschwächt. Nach den drastischen Rückgängen in der Europeripherie im gesamten Jahresverlauf waren jüngst die wirtschaftlichen Bremsspuren auch in den Kernländern der Währungsunion unverkennbar. Die heutigen Zahlen zur Industrieproduktion sind ein erster Silberstreifen am „Euro-Konjunkturhimmel“.
Hat der Konjunkturverlauf in den Sommermonaten die Talsohle erreicht?
Die Industrieproduktion in der Eurozone ist im August 2012 überraschend gestiegen. Im Vergleich zum Vormonat Juli konnte die europäische Statistikbehörde Eurostat einen Anstieg von 0,6% melden. Volkswirte hatten im Schnitt mit einem Rückgang von 0,4% gerechnet. Im Vergleich zum Vorjahresmonat sank die Industrieproduktion im vergangenen August um 2,9%. Auch diese Zahl stellt sich besser dar, als die erwarteten minus 4,1%.
Bei den Subsektoren zur Industrieproduktion sticht der Anstieg bei den langlebigen Konsumgütern in Höhe von 3,9% besonders hervor. Wenn die Septemberzahlen diesen Trend bestätigen können, besteht Hoffnung, dass das Bruttosozialprodukt im 3. Quartal 2012 sogar ein leichtes Wachstum aufweisen könnte.
Verbesserungen der Industrieproduktion vor allem in den Krisenländern
Der höchste Anstieg auf Monatssicht wurde ausgerechnet in den Euro-Krisenländern Portugal (plus 6,8%), Slowenien (plus 4%) und Griechenland (plus 2,5%) verzeichnet. Die griechische Industrieproduktion liegt mit den aktuell gemeldeten Zahlen höher als im August 2011 und konnte somit den ersten Anstieg im Jahresvergleich seit 2008 aufweisen.
Fazit:
Eine Schwalbe macht bekanntlich noch keinen Sommer. Allerdings spricht einiges dafür, dass sich zumindest eine Bodenbildung im Konjunkturverlauf in der Euro-Zone abzeichnet. Diese Entwicklung wäre vor allem mit Blick auf Länder wie Spanien oder Italien zur Unterstützung des Konsolidierungsprozesses enorm wichtig.