Die US-Wahlen beeinflussen auch die Börsenentwicklung

Geposted von Hans Heimburger am

Am heutigen Dienstag sind in den Vereinigten Staaten von Amerika rund 240 Millionen Wähler aufgerufen, ihren Präsidenten für die kommenden vier Jahre zu bestimmen. Bleibt Barack Obama der Hausherr im Weißen Haus oder muss er den Platz an der Schaltzentrale der Weltmacht für seinen Herausforderer Mitt Romney räumen?

Obama und Romney liegen in den Meinungsumfragen dicht beieinander

Selten war im Vorfeld einer Wahl zum US-Präsidenten der Wahlausgang so ungewiss. Es gibt bei den aktuell Meinungsumfragen keinen Favoriten, so dass das Rennen um die Präsidentschaft völlig offen erscheint. Selbst  Hurrikan Sandy, der Teile der amerikanischen Ostküste stark in Mitleidenschaft gezogen hat, konnte dem Amtsinhaber Obama, der sich als Krisenmanager gut geschlagen hat, gemäß Umfragen keine entscheidende Vorteile bringen.

Welchen Einfluss hat der Wahlausgang auf die Börsenentwicklung?

Mitt Romney hat versucht, sich im Wahlkampf gemeinsam mit seinen republikanischen Parteifreunden als der Mann der Wirtschaft zu profilieren. Er hat versprochen, im Falle des Wahlsieges in den kommenden vier Jahren neue Jobs zu schaffen. Amtsinhaber Obama versteht sich als der Präsident aller Amerikaner quer durch alle Schichten. Mit den nachfolgenden Bildern übermitteln wir Ihnen die Ergebnisse einer spätabendlichen Sonder-Konferenz vom Montag, in der wir die möglichen Ergebnisse der Wahl und die jeweiligen Auswirkungen der unterschiedlichen Ergebnisse auf die Kapitalmärkte analysiert haben. Der Aktualität halber verzichten wir auf künstlerisch wertvolle Präsentationen und belassen es bei den einfachen Bildern:

                                                                                         

 

Die Märkte fürchten eine „Patt-Situation“

Wir erinnern uns noch alle an die Wahlen vom 7. November 2000, als George W. Bush gegen Al Gore antrat. Tagelang war nicht klar, wer ins Weiße Haus einziehen wird und die „Musterdemokratie“ Amerika wurde zum Gespött der ganzen Welt. Die Kapitalmärkte reagieren auf diese Unsicherheit mit einem Kursrückgang von über 10 %, hier beispielhaft am S&P 500 dargestellt (7.11. bis Mitte Dezember 2011) 

Der Chart zeigt die Entwicklung des S&P 500 im Zeitraum 29.09.200 bis 01.02.2001

 
Welche Auswirkungen hätte ein ähnliches Szenario wie anno 2000 bei der heutigen Wahl?

In der nachfolgenden Notizen zeigen unsere Überlegungen für den Fall einer „Patt-Situation“ und die gedanklich vorbereiteten Maßnahmen, mit denen ein möglicher Schaden im Depot möglichst begrenzt werden kann.

 

 

Prognose der Börsenentwicklung, je nach Wahlausgang für die kommenden Wochen

 

Der blaue Korridor (oben) beschreibt unsere Einschätzung bei einem klaren Wahlsieg, egal ob Obama oder Romney. Der rote Korridor (unten) zeigt unsere Erwartung, wenn wir morgen (noch) keinem neuen / wiedergewählten Präsidenten gratulieren können.

 

Fazit:
Die Spannung bezüglich des Wahlausganges in Amerika steigt. Ca. gegen 02:30 Uhr MEZ sollten aussagefähige Auszählungsergebnisse aus den wichtigen Bundesstaaten vorliegen. Wir werden das Geschehen für Sie sehr genau verfolgen und morgen gemäß unserer dargelegten Überlegungen für Sie an den Börsen agieren.
Selbstverständlich sind wir uns bewusst, dass auch ganz andere Börsen-Reaktionen eintreten können, z.B. eine Erleicherung der Investoren, wenn wieder klare Verhältnisse und Handlungsfähigkeit eintritt. In diesem Fall würden die investierten Position keine besondere Absicherung benötigen und  damit an einem Anstieg der Börsenkurse teilnehmen.

 

 

Hans Heimburger ist Gesellschafter und Geschäftsführer der Gies und Heimburger GmbH und der CIO (Chief Investment Officer) für die 3ik-Strategiefonds.