Bei der Frage nach der richtigen Entscheidung über die Aufteilung der Vermögenswerte in verschiedene Assetklassen kommt der Währungsallokation eine entscheidende Rolle zu.
Bedeutender Strukturwandel in den letzten 10 Jahren
Bei den aktuellen Zweifeln über die Frage der langfristeigen Werthaltigkeit von US Dollar und Euro sowie der Frage nach der Risikolosigkeit von Staatsanleihen in den klassischen Industrieländern muss man den Strukturwandel in der Welt der letzten 10 Jahren analysieren. Der stetige Aufschwung in den Schwellenländern, deren hohe Rohstoffnachfrage und die Einführung der Eurozone als eigenständiger Wirtschaftsraum haben die Vormachtstellung der USA und deren Wirtschaft erheblich erschüttert. Als Ergebnis der bisherigen Bewältigung der Finanzkrisen haben fast alle wichtigen Industrienationen stark gelitten und die Schulden dieser Länder sind extrem gestiegen.
Die künftigen Aussichten entscheiden über die Entwicklung der Währung
Die Perspektive einer Währung hängt immer untrennbar mit den Zukunftsaussichten des jeweiligen Landes ab. Hohes Wachstum, stabile politische Verhältnisse und eine hohe Rechtssicherheit erhöhen den Wert einer Währung, während beispielsweise höhere Inflation und Vertrauensverlust den Wert sinken lässt.
Nicht-Euro-Währungen beimischen
Die derzeit hohe Verunsicherung über die weitere Entwicklung in Europa und den anderen wichtigen Industrienationen führt zu der Erkenntnis, dass eine höhere Gewichtung von „Währungen“ hin zu Ländern mit stabilen Staatshaushalten, geringer Verschuldung und möglichst stabilem, liquidem Finanzmarkt sinnvoll ist. Die Gewichtung der Währungen im Hinblick auf die sich verändernde Welt kann in einem Portfolio durchaus 25-50% betragen. Die Mischung kann aus kanadischem und australischen Dollar, schwedischer und norwegischer Krone sowie dem Schweizer Franken bestehen. Dazu eine entsprechende Quote der Währungen aus den Emerging Markets.
Regelmäßige Prüfung und Anpassung sinnvoll
Es ist wichtig, eine Währungsaufteilung nicht als statische Entscheidung für eine lange Zeit festzulegen, sondern aktive Veränderungen in der Aufteilung durchzuführen. So könnte man aktuell die Währungsgewinne der zuletzt stark aufgewerteten Währungen beispielsweise zu Gunsten des US Dollars, der zuletzt deutlich abwertete, umbauen.
Besondere Aufmerksamkeit für die Schweizer Währung
Sollte die schweizerische Nationalbank mit der Festlegung der Grenze für den Schweizer Franken zum Euro bei 1,20 und der massiven Verteidigung dieser Linie durch Ankauf von Euros in unbegrenzter Höhe scheitern, wäre eine erneute Aufwertung des Schweizer Franken von 15-20% vorprogrammiert. Der Satz „Never fight the central bank“ ist spätestens seit der erfolgreichen Devisenspekulation gegen das britische Pfund in den achtziger Jahren durch George Soros für ungültig erklärt worden. Seither herrscht die Erkenntnis, dass die Marktkräfte selbst den richtigen Wechselkurs herausfinden und die Einmischung der Notenbanken durch Interventionen längerfristig nicht erfolgreich sein können.
Jeder Investor entscheidet über die für ihn passende Währungs-Struktur seines Portfolios
Es ist jeweils die individuelle Entscheidung eines Investors, wie er zur Erreichung seines Anlagezieles die Risikostruktur seines Portfolios festlegt. Die momentane Entwicklung und die Frage, wie die Welt in Zukunft aussehen wird, zwingt uns jedoch zum Überdenken der bisherigen Strategie.