Edelmetalle: Goldige Zeiten vorbei ?

Geposted von Peter Görg am

Rückläufige Preisentwicklung bei Edelmetallen

Die Entwicklung des Goldpreises in diesem Jahr ist mit einem Minus von 11,5% seit dem Topstand Ende Januar auf US$ 1200,-  abermals enttäuschend. Der Anleger, der gar vor sieben Jahren in das Edelmetall investierte, den trifft es richtig hart, er muss auf US$ Basis einen Verlust von 40 % verschmerzen. Politische und wirtschaftliche Krisenherde gab es in den vergangenen Jahren und auch heuer genug, da stellt sich die Frage, warum das oft als sicherer Hafen angesehene Edelmetall einen solchen Preisverfall hinnehmen musste? Ähnliches gilt übrigens auch für den Silberpreis, der sich nach Höchstständen von über US$ 40 im Herbst 2011 wieder auf ein Niveau von $ 14 zurückentwickelte, trotz prosperierender Weltwirtschaft (Siber hat auf Grund seiner stärkeren industriellen Verwendung nicht nur den Charakter eines Edelmetalls).

Mögliche Ursachen

Einer der Gründe für den erheblichen  Preisverfall für die Edelmetalle könnten die global agierenden Hedgefonds sein, die sich breit negativ zum Gold positionierten und sehr hohe Shortpositionen eingegangen sind,  in der Absicht diese wieder deutlich günstiger einzudecken. Die Analysten der Schweizer Großbank UBS halten eine Trendwende in der Preisentwicklung in absehbarer Zeit für nicht wahrscheinlich und sprechen von einer „ Zeit für eine Neubewertung von Gold „. Nach Ihrer Einschätzung ist die Aufwertung des Dollars als  eine weitere Ursache für den Preisabtrieb des Goldes verantwortlich, wobei sich zur  Zeit auch eine negative Korrelation in der Kursentwicklung  zur US  Währung feststellen lässt.

Aussichten weiter zurückhaltend

Die Analysten der UBS sehen den Goldpreis in den nächsten sechs Monaten bei höchstens US $ 1250,-, da auch nicht mit deutlich schwächeren Kursen an den US Börsen gerechnet wird, gibt es aus deren Sicht wenig Gründe für die Anleger Umschichtungen in Edelmetalle vorzunehmen.

Einschätzung als bewährte Krisenanlage bleibt wohl erhalten

Ungeachtet der Entwicklung der letzten Jahre wird  Gold, unserer Meinung nach, seinen jahrhundertealten Ruf als sichere Anlage vor allem in Krisenzeiten nicht verlieren. Die nächsten US Wahlen (Mid Term Elections) stehen vor der Tür und man darf gespannt sein, welche Zwischenzensur die Amerikaner ihrem Präsidenten ausstellen werden.

Die Steuerreform kann Trump aktuell als wirtschaftlichen Erfolg für sich verbuchen. Die amerikanische Konjunktur boomt. Allerdings mehren sich die Stimmen, die vor einer deutlich steigenden US Staatsverschuldung und einer zunehmenden Inflation warnen. Dies könnte der Nährboden für eine Umkehr in der Preisentwicklung des Goldes sein und möglicherweise durch die Eindeckung der oben genannten Shortpositionen noch verstärkt werden.

Fazit:

Anleger, die bisher auf eine Beimischung der Assetklasse Edelmetalle verzichteten, bietet sich die Möglichkeit bei  Kursen um 1.200 Dollar pro Unze eine Position Gold aufzubauen, und auf goldige Zeiten zu hoffen.

 

Peter Görg ist Direktor Privatkunden der Gies und Heimburger GmbH, Hauptniederlassung Kelkheim und Mitglied des Anlageausschusses.