Hilfspaket für Amerika
Der neue US-Präsident Biden hat die Bekämpfung der Corona-Pandemie zu seiner dringlichsten Aufgabe erklärt und gab gestern erste Pläne bekannt, wie er die USA durch die Corona-Pandemie führen möchte.
Sein Hilfsprogramm soll bei 1900.000.000.000 USD liegen. US-Bürger sollen einen weiteren Scheck über 1.400 USD erhalten, zusätzlich zu den bereits bezahlten 600 USD. Die erhöhten Arbeitslosenhilfen sollen verlängert werden, Zwangsversteigerungen und Zwangsräumungen sollen ausgesetzt werden, ebenso will Biden vorschreiben, dass Unternehmen keine Mitarbeiter mehr entlassen dürfen. Auch Mittel für Miet- und Versorgungshilfe soll bereitgestellt werden. Zudem soll der Mindeststundenlohnlohn auf 15 USD steigen. Dann gibt es noch „Kleinigkeiten“ wie 350 – 400 Milliarden USD für die Bundesstaaten und die Städte und die Impfungen will man mit 20 Milliarden USD fördern.
Die Welt, nicht nur die USA, läuft im Eiltempo in eine Richtung, die nicht gut ist, um es milde auszudrücken. Der Staat will Unternehmer, Beschützer und Retter gleichzeitig spielen, was noch nie funktioniert hat. Die Schulden sind weltweit auf allen Ebenen ausgeufert und nur eine stark steigende Inflation wäre der Rettungsanker, um die Schulden weg zu inflationieren. Im Dezember stieg die Inflation in den USA auf 1,40% nach 1,20% an. Die Rendite der 10-jährigen US-Staatsanleihen liegt aktuell bei 1,13%. Somit ist der Realzins auf 10 Jahre gesehen mit 0,27% im negativen Bereich.
Inflation in Sicht
Anzeichen für eine zunehmende Inflation können wir sehr gut an den Preisen für Nahrungsmittel ablesen. Der Preis für Mais lag im April bei 309 USD/Tonne und steht aktuell bei 517 USD. Noch nie lag der Maispreis in den vergangenen 5 Jahren höher als heute. Der Preis für Sojabohnen lag im April bei 818 USD/Tonne, heute bei 1420 USD. Für Weizen bezahlte man im Sommer noch 471 USD/Tonne, heute liegt der Preis bei 660 USD. Teilweise sind dies Preisbewegungen von +70%. Dies sind die Einkaufspreise für Unternehmen, die diese Rohstoffe noch weiterverarbeiten und erst dann an die Kunden weitergeben. Einkäufer sehen sich massiven Preissteigerungen ausgesetzt.
Ich erkenne hier klare inflationäre Tendenzen, die vom Markt noch nicht richtig eingepreist sind. Die Preissteigerungen sind enorm und wir wissen, dass derartige Bewegungen in den Schwellenländern zu massiven Versorgungsengpässen und Verwerfungen führen können.
Es wird noch einige Wochen oder Monate dauern, bis diese Preissteigerungen beim Endverbraucher ankommen. Doch die Frage ist nicht ob, sondern nur wann diese ankommen.
Mit winterlichen Grüßen
Thomas Boldt und das gesamte Team von Gies & Heimburger