Editorial der Freitags-Info vom 17.05.2024

Geposted von Andreas Rosner am

Stromfresser Künstliche Intelligenz

Das Thema Künstliche Intelligenz (KI bzw. englisch AI)bestimmt immer mehr unseren Lebensalltag, mit all seinen Vorteilen und vielen Facetten. Sei es die Unterstützung beim Schreiben von Texten mit ChatGPToder die Vorteile bei der Steuerung von Produktionsprozessen in der Fertigung von Industriegütern. Auch in Videospielen, dem Militär, oder der Werbebranche kommt KI, mit zunehmender Bedeutung, zum Einsatz.

Doch bei der genauen Betrachtung steht diesen sinnhaften Vorteilen ein großer Nachteil entgegen. Die Anwendung Künstlicher Intelligenz ist ein gigantischer Stromfresser! Schon jetzt zeigen sich alarmierende Zahlen bezüglich des steigenden Energiebedarfs in den Rechenzentren der Unternehmen, die ihr Geschäftsmodell auf KI zugeschnitten haben.

Lag der weltweite Verbrauch der Datencenter im Jahr 2023 noch bei 5 Prozent des erzeugten Stroms wird sich dieser Verbrauch bis zum Jahr 2028 auf 15 Prozentsteigern. Und das sind eher konservative Schätzungen. Es gibt sogar Studien die einen Anstieg auf bis zu 30 Prozent vorhersagen.

Das Problem dabei ist, das das Stromangebot schon heute mit der steigenden Nachfrage kaum Schritt halten kann. Das gilt vorrangig auch für die die Erzeugung von grüner Energie aus erneuerbaren Quellen. Dazu zählt die Erzeugung des Stroms aus Sonnen-, Wasserkraft und Windenergie. Gebremst wird die dringend notwendige Umstellung der Energiegewinnung durch jahrelange Genehmigungsverfahren und steigend Kosten bei der Errichtung von Windkraftanlagen und Solarparks. Ganz zu schweigen von dem sehr zögerlichen Bau von Stromtrassen gerade auch in unserem Land.

Man muss kein Prophet sein, um vorherzusagen, dassdie Nachfrage nach Strom weltweit extrem steigen wird – selbst ohne den Einsatz von KI. Denn immer mehr Länder setzen bei der Mobilität auf Elektrofahrzeuge und beim Thema Heizung ist die Lösung der Einbau von Wärmepumpen. Nimmt man den Energiehunger in der industriellen Fertigung noch hinzu, wird sehr schnell klar auf welches Dilemma wir zusteuern. Eine Unterversorgung an Energie die durch den wachsenden Einsatz von KI noch verschärft wird.

Für unser Klima sind dies leider dramatische Perspektiven! Wenn wir es nicht schaffen, die Energiewende – der Übergang von einer nicht-nachhaltigen Nutzung fossiler Energieträger und der Kernenergie zu einer nachhaltigen Energieversorgung mittels erneuerbarer Energien – zu meistern, dann droht uns in wenigen Jahren die Klimakatastrophe.

Mein Kollege Hans Heimburger hat die erwartbaren Folgen in einer kurzen Studie „Die Welt brennt und wir schauen zu zusammengefasst. Diese stellen wir Ihnen gerne bei Interesse zur Verfügung.

Ein Lösungsansatz dabei ist, dass wir alle mit Investitionen in erneuerbare Energien einen messbaren Beitrag für unsere, und die Zukunft unserer Kinder leisten können und müssen. Lassen Sie uns darüber sprechen.

Andreas Rosner und das gesamte Team von G&H wünschen Ihnen ein schönes Pfingst-Wochenende

Andreas Rosner ist Direktor Privatkunden der Gies und Heimburger GmbH.