Zukunft durch Bildung
„Warum Deutschland endlich mehr in das Schulsystem investieren muss…“ titelt das heutige Handelsblatt.
Weiter heißt es: Wissensdefizite und später womöglich geringere Einkommen: die aktuelle Schülergeneration leidet unter dem ausgefallenen Unterricht infolge der Corona-Pandemie.
Der flächendeckende Shut down, der uns seit März dieses Jahrs viel abverlangt, hat eines klar auf gezeigt: Deutschland ist in Sachen Digitalisierung völlig abgehängt. Die Schließung der Schulen war sicher zum Höhepunkt der Krise der richtige Weg, um die Ausbreitung des Virus zu stoppen, aber die Folgeschäden, die der Unterrichtsausfall nach sich ziehen wird, scheinen jetzt erst klar zu werden.
Zu Beginn der Krise wurde der Unterricht aus dem Klassenzimmer in die digitale Welt verlegt. So zumindest der Plan. Die Realität sah aber ganz anders aus. Es gab Schulen, die den Schülern Aufgaben per E-Mail schickten oder die Eltern aufforderte diese Unterlagen in der Schule abzuholen. Andere Schulen hingegen, teilweise nur wenige Kilometer entfernt aber in einer anderen Kommune gelegen, fanden den Weg über das Internet, E-Learning! Das wirft natürlich Fragen auf. Bildung wird zur Glücksache – abhängig vom Wohnort.
Viele Wochen drehte sich die Debatte in Deutschland, wie man die Folgeschäden für die Wirtschaft mit milliardenschweren Rettungspaketen abmildern kann. Gabriel Felbermayr, Chef des Kieler Instituts für Weltwirtschaft, äußerte sich erbost: wir kümmern uns um Kneipen und Schwimmbäder, aber schließen Schulen über Monate und lassen die Bildung unsere Kinder und Jugendlichen außen vor. Immerhin gibt es in Deutschland elf Millionen Schüler und fast vier Millionen Kitakinder. Mit Ihren Eltern war somit fast die Hälfte der Bundesdeutschen Bevölkerung betroffen. Eine große Gruppe ohne starke Stimme.
Der Lernausfall summiert sich im späteren Arbeitsleben nach Rechnung des Ifo-Instituts auf einen gesamtwirtschaftlichen Verlust von 5,4 Billionen Euro! Immerhin kommt langsam Bewegung in das Thema, weil teileweise bereits wieder Unterricht in der Schule angeboten wird und die Kultusministerkonferenz beschlossen hat, den Regelbetrieb an den Schulen nach den Sommerferien wieder aufzunehmen. Mittlerweile hat also die Politik erkannt das Schule wichtig ist und die Schwächen der deutschen Schulausbildung dringend behoben werden muss: zu viel Bürokratie, viel zu schlechte Ausrüstung mit Computern und Technik.
Ob da das beschlossene Investitionsprogramm der Bundesregierung in Richtung Digitalisierung bei den Schulen ankommt ist mehr als fraglich. Es bleibt zu hoffen, dass eine zweite Corona Welle ausbleibt und die Schüler nach den Ferien wieder zur Schule gehen können. Auch weil geringere Bildung der künftigen Erwerbstätigen das Sozialprodukt deutlich schmälern werden.
Bleiben Sie gesund, halten Sie weiterhin Abstand und genießen das Wochenende!
Andreas Rosner und das gesamte Team von Gies & Heimburger