Es gibt keinen Planet B
Am Morgen des 21. Dezember 1968 starten die amerikanischen Astronauten Frank Borman, William Anders und James Lovell vom Kennedy Space Center in Florida aus ins All. Ziel ihrer Mission ist es, den Mond zu umkreisen und seine Oberfläche zu fotografieren, um Informationen für eine spätere Landung zu sammeln. Da Apollo 8 dabei auch auf die Rückseite des Himmelskörpers fliegen soll, die der Erde stets abgewandt ist und die darum noch nie ein Mensch mit eigenen Augen gesehen hatte, wird allgemein erwartet, dass die drei Männer mit einem vollkommen neuen Bild vom Mond zur Erde zurückkehren werden.
Sie befinden sich bereits auf ihrer vierten Umrundung und sind kurz davor, wieder aus dem Schatten des Mondes herauszufliegen, als der Kommandant das Raumschiff, dessen Spitze bislang immer in Richtung der unbekannten Mondoberfläche gerichtet war, dreht und – auf einmal die Erde im Seitenfenster auftaucht. „Oh, mein Gott!“ sagt William Anders, der sie zuerst entdeckt. „Seht euch das an! Hier geht die Erde auf. Mann, ist das schön!“ Anders fotografiert unseren Planeten. Das Bild zeigt eine leuchtend blaue Kugel, marmoriert von weißen Wolkenwirbeln, unter denen sich ab und an das Beige und Grün der Kontinente abzeichnet. Das also ist unsere Heimat – ein kleiner, fast zerbrechlich wirkender Planet, umgeben vom bodenlosen Schwarz des Weltalls.
Frank Borman, William Anders und James Lovell waren gestartet, um sich ein neues Bild vom Mond zu machen. Zurück kamen sie mit einem neuen Bild von der Erde. Ihr Foto, es wird von der NASA später unter dem poetischen Namen „Earthrise“ veröffentlicht, gilt heute nicht nur als eine der bedeutendsten Aufnahmen der Menschheit, sondern auch als die einflussreichste Umweltfotografie, die jemals gemacht wurde (Quelle: „Unsere Welt neu denken“ von Maja Göpel).
Es sind nun über 50 Jahre vergangen, seit das spektakuläre Foto aufgenommen wurde. Wir alle wissen, dass die Menschheit in dieser Zeit (bewusst oder unbewusst) nahezu alles unternommen hat, um unsere Erde an den Rand des Kollaps zu bringen. Wir nannten dies Fortschritt und Wirtschaftswachstum.
Vielleicht und hoffentlich gelingt es uns, sozusagen in letzter Minute, das Ruder herumzureißen und den Kollaps zu verhindern. Das Thema Nachhaltigkeit ist in allen Bereichen des Lebens, auch in der Kapitalanlage, eine elementare Richtschnur geworden. Das sind Schritte in die richtige Richtung, die wir alle konsequent und mit noch größerer Entschlossenheit weitergehen müssen.
Wir wünschen Ihnen ein frohes und friedvolles Weihnachtsfest
Hans Heimburger und das gesamte Team von Gies & Heimburger