Tesla meldet unerwarteten Gewinn
Vor einigen Wochen schrieb ich an dieser Stelle, dass die Elektromobilität nur zögerlich Fahrt aufnimmt. Heute kommen Meldungen, dass sich das nun langsam aber sicher ändern könnte.
Wider Erwarten lieferte der US-Elektroautobauer TESLA nun schwarze Zahlen für das dritte Quartal 2016 und lieferte knapp 25.000 Elektrowagen aus. Der Lackmusstest wartet jedoch im Jahr 2017.
Jetzt sind die überbrachten Auslieferungszahlen von TESLA im Vergleich zu den etablierten PKW Herstellern nur marginal, aber das Ergebnis lässt auch die großen der Branche immer mehr aufwachen und selbst Strategien in Richtung Elektro-mobilität entwickeln.
So plant Volkswagen die nächste Generation des VW Golf, das ist dann immerhin die 8. Ausgabe des erfolgreichen Kompaktwagens, in 2 Varianten anzubieten. Einmal als Fahrzeug mit unterschiedlichen Verbrennungsmotoren und einmal als reine Elektrovariante. Mercedes und BMW entwickeln auch immer mehr in diese Richtung.
Ein überraschend gutes Ergebnis im 3. Quartal für TESLA
Der bisher finanziell erfolglose Elektrofahrzeughersteller TESLA hat im 3. Quartal wider Erwarten schwarze Zahlen geschrieben und ein Ergebnis von 21,9 Millionen US$ erzielt. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum, in dem ein Verlust von rund 293 Millionen US$ erzielt wurde, ist das eine Veränderung, die aufhorchen lässt. Zumal es sich erst um den 2. Quartalsgewinn seit dem Börsengang vor 6 Jahren handelte. Laut Aussagen des Unternehmens, soll auch das letzte Quartal positiv enden. Der Umsatz stieg im 3. Quartal ebenfalls um satte 145 % und erreichte 2,3 Mrd. US$.
Der Börsenkurs von TESLA stieg nachbörslich um 6 %
Namhafte Analysten hatten solch gute Zahlen nicht auf der Agenda, weshalb die TESLA Aktie nachbörslich um 6 % zulegen konnte. Zudem hielt TESLA an dem Ziel fest, im 2. Teil des Jahres 50.000 Fahrzeuge auszuliefern. Immerhin lieferte TESLA im 3. Quartal mehr als doppelt so viele Fahrzeuge aus, wie im Vorjahreszeitraum, das lässt die Zahlen glaubhaft erscheinen.
Das absatzstärkste Fahrzeug des Herstellers ist die batteriebetriebene Luxus-Limousine Model S, jedoch kommt auch der Elektro-SUV Model X mit 8774 Auslieferungen mittlerweile richtig in Gang. Vom Model S werden in den USA übrigens mehr Fahrzeuge verkauft als von der aktuellen Mercedes S Klasse.
TESLA steht vor großen Herausforderungen
TESLAS große Herausforderung ist jedoch das Model 3. Dieses im mittleren Segment angesetzte Fahrzeug kommt in der zweiten Jahreshälfte 2017 auf den Markt. Es soll das erste massentaugliche Angebot von TESLA sein und hat in den letzten Monaten einen regelrechten Hype erfahren. Ohne das Fahrzeug überhaupt Probe gefahren zu sein, hat es bereits Hunderttausende Vorbestellungen inklusive Anzahlungen gegeben.
Bisher konnte TESLA oftmals seinen Lieferverpflichtungen nicht zeitgerecht nachkommen. Es steht zu hoffen, dass das Unternehmen mit den ehrgeizigen Wachstumszielen nicht zu hoch gepokert hat und die Käufer des Model 3 nicht enttäuschen wird.
Hohe Wachstumsraten im 3. Quartal bei TESLA
Immerhin hat TESLA in der jüngsten Vergangenheit gezeigt, dass es die hohen Wachstumsraten auch bedienen konnte. So wurden im 3. Quartal 37 % mehr Fahrzeuge ausgeliefert als im Vorquartal und 92 % mehr als im Vorjahreszeitraum.
Die Ziele von Elon Musk sind jedoch deutlich ehrgeiziger. So möchte er mit seiner Firma in 2018 bereits die Marke von 500.000 Elektrofahrzeugen knacken, zwei Jahre später möchte er dann 1.000.000 Fahrzeuge ausliefern. Zur Erinnerung, in 2015 lieferte TESLA erst 50.000 Fahrzeuge aus.
Elektromobilität weltweit auf dem Sprung
Dass die elektrische Mobilität auf dem Vormarsch ist, belegen auch Meldungen aus Norwegen. Das Land das seinen Reichtum vorwiegend aus der Förderung von Erdöl zu verdanken hat, schwenkt völlig um und verbietet ab 2025 aus Klimaschutzgründen jegliche Diesel und Benzin betriebene Verbrennungsmotoren in PKW oder LKW. Sie sollen komplett durch E-Mobile oder andere alternative Antriebe ersetzt werden. Andere Länder werden sicherlich folgen.
Welche Schlüsse zieht der Vermögensverwalter daraus?
Als Vermögensverwalter wissen wir heute nicht, welcher Automobilhersteller zukünftig die größten Marktanteile an sich reißen wird, wird es TESLA oder werden es die etablierten Automobilhersteller? Aus diesem Grund investieren wir lieber getreu dem „Pickel- und Schaufelgesetz der Börse“ in die Rohstofflieferanten, die das für die Akkus notwendige Lithium fördern, als in die Automobilhersteller.
Das „Pickel- und Schaufelgesetz der Börse“ gilt auch hier
Die Geschichte wiederholt sich an diesem Punkt immer wieder. Auf die Autoindustrie und die Batteriehersteller übertragen bedeutet dies, dass wir heute nicht wissen können, welcher Produzent von Fahrzeugen bzw. Akkus am Ende bei der Elektromobilität die Nase vorne haben wird.
Aber ohne Lithium wird es nicht gehen. Die Lithium Produzenten werden vom Boom der Elektromobilität in großem Umfang profitieren können. Es gibt nur wenige große Abbaugebiete weltweit, und das Leichtmetall ist nicht unbegrenzt verfügbar. In absehbarer Zeit wird der Bedarf an Lithium auf ca. eine Million Tonnen pro Jahr steigen. Dadurch könnten jedes Jahr rund 3 % der geschätzten Reserven von 35 Millionen Tonnen aufgezehrt werden. Nach 30 Jahren könnten die Vorkommen erschöpft sein. Da sich die Konzentration des Lithiums in den Salzseen durch die ständige Entnahme weiter verringert, gehen die Vorräte jedoch schneller zur Neige. Die deutlich steigende weltweite Nachfrage nach dem besonderen Stoff, der unsere Akkus befüllt, wird die Preise zukünftig vermutlich deutlich steigen lassen.
Investition in einen Indexfonds ist zu bevorzugen
Als Ihr Vermögensverwalter haben wir diesen Markt bereits vor einigen Monaten sehr aufmerksam verfolgt. Das Risiko eines Einzelinvestments in nur ein oder zwei Lithiumproduzenten wollten wir nicht eingehen, weshalb wir uns sehr intensiv mit einem Lithiumfonds beschäftigt hatten. Somit reduzierten wir das Einzelwertrisiko und können dennoch an möglichen Preissteigerungen des begehrten und nicht substituierenden Leichtmetalls für Sie teilhaben. Die Investition erfolgte bereits in den 3ik-Strategiefonds II und III.