Aufgrund des heutigen Feiertages in Amerika (Unabhängigkeitstag) veröffentlichte das Bureau of Labor Statistics bereits gestern die Arbeitsmarktdaten für den Monat Juni. Und diese Zahlen konnten sehr positiv überraschen. Außerhalb des Agrarsektors generierten Privatwirtschaft (262.000) und öffentliche Arbeitgeber in Amerika 288.000 neue Jobs. Die Arbeitslosenquote sank von 6,3 auf 6,1 Prozent.
Solider Trend des Beschäftigungswachstums
Nachdem die Arbeitsmarktberichte mehrere Monate von Sondereffekten aufgrund des harten Winters beeinflusst waren, deuten die Beschäftigungszahlen für Mai und Juni auf einen soliden Wachstumstrend hin. Die Nachfrage nach Arbeitskräften hat sich zuletzt wohl durch die höhere Investitionstätigkeit belebt. Die Arbeitslosenquote reflektiert diesen Umstand und sank von 6,3% im Vormonat auf aktuell 6,1%.
Die Partizipationsrate – sie bezeichnet den Anteil der Erwerbspersonen (Erwerbstätige plus Erwerbslose) an der Wohnbevölkerung – blieb allerdings unverändert niedrig und die Zahl der unfreiwillig Teilzeitbeschäftigten nahm im Juni unerwartet zu. Die Partizipationsrate dürfte in den kommenden Monaten steigen, denn die bessere Arbeitsmarktlage wird Erwerbslose, die in der Vergangenheit wegen Erfolgslosigkeit aufgehört hatten einen Job zu suchen, wieder auf den Arbeitsmarkt bringen. Dieser Umstand sollte den weiteren Rückgang der Arbeitslosenquote zunächst etwas bremsen.
Die Zahlen erhöhen den Druck auf die amerikanische Notenbank
Der robuste Arbeitsmarkt erhöht den Erklärungsbedarf für die Notenbank Federal Reserve, an der Nullzinspolitik vorerst noch festzuhalten. Mit den benannten 6,1 Prozent für den Monat Juni liegt die Arbeitslosenquote schon jetzt da, wo die Fed sie erst am Jahresende erwartete. Allerdings sind der überraschende Anstieg der Teilzeitbeschäftigten, die lieber Vollzeit arbeiten würden und die niedrige Partizipationsrate zwei Indikatoren, die Fed-Präsidentin Yellen in den vergangenen Monaten hervorhob, wenn es darum ging, die Lage am Arbeitsmarkt aus ihrer Sicht zu bewerten.
Fazit:
Für den Augenblick scheint die Gemengelage am Arbeitsmarkt für die Börsen nahezu optimal zu sein: die Erwartungen bei den neu geschaffenen Stellen wurden übertroffen aber es gibt noch genug Argumente für die Fed, die lockere Geldpolitik nur langsam zu reduzieren.