Die KI-Welle rollt an
Ich denke es war im Jahr 1996 als ich zum ersten Mal im Internet war.
Es war spannend, ich hatte vorher schon viel davon gehört und immer wieder wurden mir AOL- CompuServe- und Prodigy-Disketten in den Briefkasten gelegt.
Besonders neugierig war ich auf die Bulletin Boards, wo ich über Aktien oder Boxen diskutieren konnte. Es machte Spaß, mit Leuten in Kontakt zu kommen, die sich für die gleichen Dinge interessierten wie ich.
Damals gab es noch nicht viel Online-Handel und die Computer brauchten eine Ewigkeit, um sich mit dem Internet zu verbinden (ganz zu schweigen von den schrecklichen quietschenden Geräuschen, die sie machten). Aber das Internet entwickelte sich schnell, und schon bald verkauften Unternehmen Waren und Dienstleistungen online. Da meine Bank über eine Hochgeschwindigkeits-Leitung verfügte, konnte ich Echtzeitkurse und Aktiencharts abrufen. Das war unglaublich.
Was wir heute im Bereich der Künstlichen Intelligenz (KI) sehen, erinnert an die Anfänge des Internets. Wir wissen nicht, was die Zukunft dieser Technologie bringen wird, aber sie wird wahrscheinlich viel größer sein als wir uns alle vorstellen können.
Wir sehen heute bereits, dass KI in der Medizin, bei Militäreinsätzen, im Finanzwesen, in der Industrie, in der Biotechnologie und in vielen anderen Bereichen zum Einsatz kommt.
Viele Investoren sind der Überzeugung – so auch ich –, dass KI im Bereich der Medikamentenentwicklung ebenfalls besonders wirken kann. Ich hole kurz aus:
Wenn man das Gesamtbild betrachtet, läuft schon seit rund 60 Jahren ein harter Trend gegen die Pharmaunternehmen. So haben sich in der Vergangenheit die Kosten zur Entwicklung eines neuen Präparates im Schnitt alle 9 Jahre verdoppelt. Heute kostet die Durchführung der üblichen klinischen Studien plus anschließender FDA-Zulassung in den USA im Schnitt 2 Milliarden USD pro Präparat. Das muss unter uns Börsianern offen angesprochen werden: Diese Inflation der Entwicklungskosten ist für die Branche ein übler Gewinnkiller. Daneben treibt diese Entwicklung seit Jahrzehnten die Kosten der Gesundheitssysteme in Europa und Nordamerika auf immer neue Höhen. Oder so formuliert: Pro 1 Milliarde USD kriegen wir immer weniger Gesundheit raus. Das wird sich in Zukunft ändern!
Aber zurück zu den KI-Aktien: Die große Flut von KI-Unternehmen, die an die Börse gehen, haben wir bisher noch nicht gesehen, aber Sie können sicher sein, dass das kommen wird. Weltweit gibt es etwa 58.000 KI-Unternehmen, davon etwa 15.000 in den USA, und täglich kommen neue hinzu.
Einige davon werden sicherlich an die Börse gehen… und eine beträchtliche Anzahl wird nichts taugen, so wie wir es während des Dotcom-Booms gesehen haben.
Damals schossen die Aktien von Unternehmen ohne Umsatz in die Höhe, weil sie so viele Blicke auf sich zogen – oder, schlimmer noch, potenziell auf sich ziehen konnten.
Unternehmen, die keine Überlebenschance hatten, wurden von den großen Investmentbanken als „kaufenswert“ eingestuft, von den Medien hochgejubelt und von den Anlegern immer höher getrieben. Die meisten scheiterten. Einige gut geführte Unternehmen wie Amazon, Google oder eBay überlebten und florierten.
Aber für jedes Amazon und eBay gab es 100 Unternehmen, die auf Null sanken und für immer ihre Türen schlossen. Im Moment sind die besten KI-Chancen bei den großen Technologieunternehmen zu finden. Aber besonders Kleinanleger sind immer auf der Suche nach kleinen, günstigen Aktien, die das nächste Microsoft oder Amazon werden. Aber denken Sie an die Dotcom-Blase! Deshalb bleiben sich wachsam oder fragen Sie uns, wir haben intelligente Fondslösungen für Sie parat!
Thomas Boldt und das gesamte Team von Gies & Heimburger wünschen Ihnen ein schönes Fastnachtswochenende.