Editorial der Freitags-Info vom 03.09.2021

Geposted von Andreas Rosner am

Digitalisierung – Schlusslicht Deutschland

 

Zu dieser Erkenntnis kommt man auch als Laie, wenn man die durchaus dramatische Lage im deutschen Schulwesen während der Corona-Krise reflektiert. Es gab große Problem alle Schüler während des sog. Homeschoolings zu erreichen. Es fehlten an allen Ecken die technischen Voraussetzungen für ein strukturiertes Lernangebot. Angefangen bei dem Vorhandensein von Laptop bis hin zum Thema WLAN im eigenen Haus Die sich daraus ergebenden Defizite in der schulischen Ausbildung werden uns sicher noch viele Jahre begleiten und eine enorme Sprengkraft für den künftigen Arbeitsmarkt darstellen.

Was aber genau soll mit der Digitalisierung erreicht werden. Nachfolgend ein Schaubild, das von der Bundesregierung erstellt wurde.

   
Es fehlt am politischen Willen


Und genau hier liegt der Hase im Pfeffer. Den wohlklingenden Versprechen der großen Parteien in Deutschland müssen jetzt Taten folgen, denn Deutschland ist im internationalen Vergleich im technologischen Wettrennen zum Thema Digitalisierung weiter zurückgefallen und belegt nach Studien renommierter Gesellschaften innerhalb der G7 Staaten den vorletzten Platz. Wenn man den Radius auf die 20 wichtigsten Industrie- und Schwellenländer erweitert, sieht es noch dramatischer aus, belegt Deutschland gerade mal Platz 17. Nach Meinung vieler Experten fehlt es in unserem Land vor allem am politischen Willen den technologischen Wandel energisch voranzutreiben. Trotz des Weckrufs durch die Corona Pandemie ist das Forcieren digitaler Technologien für viele Politiker kein Thema. Dies zeigt sich auch das im ersten TV-Duell der Kanzlerkandidaten in dem sowohl die Kontrahenten wie auch die Moderatoren das Thema Digitalisierung unter den Tisch fallen ließen.

Frankreich und Italien können es besser

Deutlich besser kommen unser Nachbarländer Frankreich und Italien auf dem Weg zur Digitalisierung voran. Die Franzosen und Italiener liegen in der oben bereits erwähnten Studie der 20 wichtigsten Industrie- und Schwellenländer deutlich vor der Bundesrepublik Deutschland. In Frankreich unterstützt die staatliche Initiative „French Tech“ insbesondere Start-up Unternehmen mit Risikokapital und in Italien ist mit dem Projekt „Republica Digitale“ eine nationale Kraftanstrengung gelungen.

Was für unser Land bleibt, ist die Hoffnung, dass die ab September in der Verantwortung stehenden Politiker den Ernst der Lage erkennen und keine weitere Zeit verstreichen lassen, sich mit dem Thema Digitalisierung zu beschäftigen.

 

Bleiben Sie gesund und genießen Sie das Wochenende.

Andreas Rosner und das gesamte Team von Gies & Heimburger

                                                     

Andreas Rosner ist Direktor Privatkunden der Gies und Heimburger GmbH.