Künstliche Intelligenz kann Gedichte schreiben
Gehören Sie auch zu den Menschen, die bei offenen Fragen gerne im Internet nach Antworten suchen. Ich vermute sehr stark, dass Sie dabei meistens auf der Seite der beliebtesten Suchmaschine landen – bei Google. Im Volksmund heißte es dann „googlen“!
Wenn es nach den jetzt bekannten Plänen von Microsoft geht, könnten Sie in Zukunft „bingen“, denn der Konzern plant seine eigene Suchmaschine Bing, nach Google auf Platz zwei des Suchmaschinen Rankings, neu aufzustellen und mit ChatGPT zu verknüpfen.
ChatGPT ist eine Entwicklung aus dem Hause des US-amerikanischen Start-up Unternehmens OpenAI. Im Jahr 2015 startete OpenAI als Stiftung in San Francisco. Namhafte Tech-Unternehmer wie Tesla Gründer Elon Musk , investierten insgesamt eine Milliarde Dollar, um das ehrgeizige Ziel zu verwirklichen: eine Künstliche Intelligenz zu entwickeln, die „der gesamten Menschheit nutzt“. So wurde es in der Satzung seinerzeit formuliert. Schon 2018 schied Elen Musk wieder aus, weil er mit Tesla eigene KI (Künstliche Intelligenz) Projekte entwickelte. Schon damals wurde Microsoft auf die Firma aufmerksam und investierte zusätzliches Geld, um die Weiterentwicklung zu finanzieren. Die Investition sollte sich lohnen, denn heute ist OpenAI mit einer Bewertung von 29 Milliarden Dollar eines der wertvollsten Start-ups der USA und der Anteil von Microsoft soll mittlerweile 49 Prozent betragen.
Doch was genau ist ChatGPT eigentlich und was kann das Programm? Der Name steht für „Chat Generative Pre-trained Transformer“. Der Chatbot – (textbasiertes Dialogsystem) ist ein Maschinenlernmodell, das menschliche Eingaben versteht und auf sehr natürlich klingende Weise beantwortet. Der Chatbot kann Gedichte schreiben, Texte zusammenfassen oder sogar programmieren. Kurz gesagt ist es ein Modell das die im gesamten Internet verfügbaren Daten zusammenfügt und dabei einem ständigen Lernprozess unterliegt.
Was auf den ersten Blick als faszinierende Zukunftstechnologie anmutet hat aber auch leider seine Schattenseiten. Die Software erfindet manchmal einfach Dinge, die es so gar nicht gibt. Es ist ein Phänomen, das die KI-Forschung als Halluzination bezeichnet. Für die Nutzer von ChatGPT bedeutet das, man kann die Antworten nicht einfach übernehmen, wir müssen sie überprüfen.
So leicht und angenehm unser Leben durch den Einsatz von KI auch wird sollten wir aufpassen, dass unser Handeln immer noch eigenverantwortlich bleibt. Wenn ich meine täglichen Abläufe durch Alexa steuere, mein Auto mich durch mein Navi direkt ans Ziel führt und mir mein Fernseher empfiehlt was ich als nächstes ansehen muss kommt die Frage auf, wer steuert eigentlich mein Leben? Ich oder die Technik. Alle diese Systeme sammeln Informationen über mich und meine Lebensweise, ob ich will oder nicht. Ein Kolumnist im Handelsblatt brachte es auf den Punkt: „KI kann alles berechnen, erfühlen kann sie nichts. Sie hat für alles eine Antwort und für nichts ein Gespür. Aber das macht den Unterschied!“
Bleiben Sie bitte gesund und genießen Sie das Wochenende!
Andreas Rosner und das gesamte Team von Gies & Heimburger