Editorial der Freitags-Info vom 17.02.2023

Geposted von Thomas Boldt am

Investieren in Megatrends 

Megatrends sind ein vermeintliches Wundermittel in unserer Branche. Die Legende geht so: Hat man erst einmal einen Megatrend entdeckt, kann man eigentlich nur noch gewinnen und beinahe im Schlaf Geld verdienen.

Ich muss Sie leider enttäuschen, aber ganz so einfach ist die Sache nicht. Doch der Reihe nach: Der Begriff Megatrend wurde 1982 vom US-Zukunftsforscher John Naisbitt geprägt. Damit beschreibt der Soziologe Trends, die einen epochalen Charakter haben. Megatrends verändern laut der Definition nicht nur einzelne Bereiche des Lebens, sondern formen tiefgreifend und nachhaltig ganze Gesellschaften um.

Ein Beispiel für solch ein Phänomen ist die Globalisierung (dieser Begriff wurde übrigens ebenfalls von Naisbitt eingeführt). Hier müssen sich ganze Gesellschaften an eine zunehmend vernetzte Welt anpassen. Der effiziente internationale Handel lässt die Welt zu einem großen Marktplatz werden, auf dem regionale Differenzierungen zunehmend verschwinden. Die Globalisierung ist allerdings einer dieser Megatrends, der gerade wieder umgekehrt wird.


Als interessanten neuen Megatrend könnte man die alternden Gesellschaften in vielen Ländern bezeichnen. Dieses unter dem Namen demografischer Wandel bekannte Phänomen wird unser Leben nachhaltig verändern. Die verbesserte medizinische Versorgung lässt die Menschen immer älter werden, bis ins hohe Alter gesund bleiben und aktiv am Leben teilnehmen. Das wiederum hat Auswirkungen auf Wirtschaft, Politik und das gesellschaftliche Leben, die wir wohl erst in einigen Jahren oder Jahrzehnten vollständig verstehen werden. Auch die Elektromobilität, der Wandel zu einer Energieversorgung ohne Emissionen oder die Entwicklung einer fortgeschrittenen künstlichen Intelligenz können als Megatrend bezeichnet werden. Aber das heißt noch lange nicht, dass die Unternehmen, die in diesen Bereichen agieren, auch erfolgreich sind. 

Zunächst einmal gibt es in einem bestimmten neuen Wirtschaftsfeld zahlreiche Unternehmen. Jedes dieser Unternehmen versucht, die gestellten Probleme zu lösen. Dabei können sich die Firmen nicht auf Erfahrungswerte berufen, sondern probieren viel aus. Somit sind die sogenannten „Zukunftsbranchen“ geprägt von Forschungs- und Entwicklungsarbeit. Unternehmen probieren neue Lösungsmöglichkeiten aus, machen dabei Fehler und entwickeln schließlich wieder neue Lösungen. 

Am Ende setzen sich die Anbieter mit den besten Produkten und Dienstleistungen durch – die Betonung liegt auf: die besten Anbieter. Viele Unternehmen bleiben dabei auf der Strecke, weil sie nicht mehr innovativ genug sind, ihnen das Geld ausgeht oder sie aus anderen Gründen nicht mehr konkurrenzfähig sind. 

Viele innovative Unternehmen mit hervorragenden Produkten scheitern bei der Transformation vom Status eines kleinen, erfinderischen „Garagenunternehmens“ zum Geld verdienenden Großkonzern.

Oftmals dominieren auch später hinzugekommene Konkurrenten die Industrie. Verspricht ein neuer Industriezweig erst einmal hohe Gewinne und sind die Technologien relativ weit entwickelt, steigen auch etablierte Unternehmen aus angrenzenden Feldern in das Geschäft ein. Diese oft wesentlich finanzstärkeren Konkurrenten können manchmal die gesamte Branche noch einmal umkrempeln.

Wir begleiten Sie durch diesen Dschungel. Unser Ziel ist es, dass Sie nicht nur im nächsten Megatrend investiert sind, sondern mit dieser Investition auch nachhaltig Geld verdienen.

Sprechen Sie mit uns darüber!

Wir wünschen Ihnen ein schönes Wochenende

Thomas Boldt und das gesamte Team von Gies & Heimburger

Direktor Privatkunden Gies und Heimburger GmbH