Editorial der Freitags-Info vom 17.07.2020

Geposted von Thomas Boldt am

Schwache Wirtschaftsleistung und leicht steigende Inflation

Fachleute rechnen wegen der Corona-Krise mit einem noch tieferen Absturz der Wirtschaftsleistung im Euroraum. Wie die Europäische Zentralbank (EZB) heute in Frankfurt mitteilte, erwarten von ihr befragte Experten für dieses Jahr eine wirtschaftliche Schrumpfung im Währungsraum um durchschnittlich 8,3%. In der vorherigen Befragung drei Monate zuvor war nur ein Rückgang um 5,5% erwartet worden.

Für kommendes Jahr wird dafür eine etwas stärkere Erholung erwartet. Statt eines Zuwachses der Wirtschaftsleistung von 4,3% wird jetzt mit einem Anstieg um 5,7% gerechnet. Die Steigerung würde damit nicht ausreichen, um den Einbruch des Jahres 2020 auszugleichen. Die Wachstumserwartungen für 2022 stiegen von 1,7 auf 2,4%.

Die Arbeitslosigkeit soll demnach erst im Jahr 2022 sinken. Die Inflation dürfte über den gesamten Prognosezeitraum unter dem Zielwert der EZB von knapp 2% liegen.

Jährliche Inflationsrate im Euroraum auf 0,3% gestiegen, Anstieg in der EU auf 0,8%
Im Juni 2020, einem Monat in dem viele COVID-19-Eindämmungsmaßnahmen schrittweise aufgehoben wurden, lag die jährliche Inflationsrate im Euroraum bei 0,3%, gegenüber 0,1% im Mai. Ein Jahr zuvor hatte sie 1,3% betragen. Die jährliche Inflationsrate in der Europäischen Union lag im Juni 2020 bei 0,8%, gegenüber 0,6% im Mai. Ein Jahr zuvor hatte sie 1,6% betragen. Diese Daten werden von Eurostat, dem statistischen Amt der Europäischen Union, veröffentlicht.

Die niedrigsten jährlichen Raten wurden in Zypern (-2,2%), Griechenland (-1,9%) und Estland (-1,6%) gemessen. Die höchsten jährlichen Raten wurden in Polen (3,8%), Tschechien (3,4%) und Ungarn (2,9%) gemessen. Gegenüber Mai ging die jährliche Inflationsrate in sieben Mitgliedstaaten zurück und stieg in zwanzig an.

Im Juni kam der höchste Beitrag zur jährlichen Inflation im Euroraum von Lebensmitteln, Alkohol und Tabak (+0,60%), gefolgt von Dienstleistungen (+0,55%), Industriegütern ohne Energie (+0,05%) sowie Energie (-0,93%).

Thomas Boldt und das gesamte Team von Gies & Heimburger wünschen Ihnen ein entspanntes Wochenende.

 

Direktor Privatkunden Gies und Heimburger GmbH