Wenn BlackRock, der weltgrößte Anbieter von börsengehandelten Indexfonds, zu einem Symposium einlädt, ist dies stets ein besonderes Ereignis. Siebzig ausgesuchte Kapitalmarktexperten aus sechzehn Ländern trafen sich vergangene Woche zu einem zweitägigen Gedankenaustausch auf dem „European Wealth Symposium 2013″ in London unter dem Leitgedanken “ TODAY`S CHALLENGES – TOMORROW`S OPPORTUNITIES“ („Die Herausforderungen von heute – die Chancen von morgen“). Die Vorträge setzten Impulse für neue Perspektiven in den Anlagemärkten, die ich in Gesprächen mit den weiteren Teilnehmern von vielen Seiten tiefer beleuchten konnte.
Das European Wealth Symposium 2013 fand in der Zentrale von BlackRock in London statt
Global verfügbares Wissen führt zu verstärkter Polarisierung von Arm und Reich
Den Auftakt der Veranstaltung gestaltete der prominente Gastredner, Professor Ian Goldin, Professor of Globalisation an Development, Oxford Martin School, Oxford University. Sein Vortrag gab einen tiefen Einblick in die Chancen und Gefahren der Globalisierung. Ian Goldin verdeutlichte die nahezu unbegrenzten Möglichkeiten, die unser Informationszeitalter mit dem Internet als zentralem Punkt mit sich bringt. Wissen und Informationen sind via Internet komplett losgelöst von Zeit und Raum und auf jedem Ort dieser Erde fast zeitgleich verfügbar. Allerdings schürt die Geschwindigkeit der Entwicklung in weiten Bevölkerungsteilen auf der ganzen Welt auch Ängste. Protektionismus, Fremdenfeindlichkleit und eine starke Polarisierung zwischen Arm und Reich sind nicht zu unterschätzende Gefahren für die zukünftige Entwicklung.
Passive Indexfonds als schnell wachsende Konkurrenz zu aktiv verwalteten Investmentfonds
Mark Wiedman, Global Head of iShares, dem weltweit führenden Anbieter von börsengehandelten Indexfonds, skizzierte die globale Perspektive dieser „Exchange Traded Funds“, kurz ETF genannt. Die Branche entwickelt sich dynamisch und sieht zukünftig hohe Zuwächse zu Lasten (unterdurchschnittlich) gemanagter Fonds sowie einzelnen Aktien und Anleihen in den Portfolien der Anleger. Ein spannender Trend ist die angestrebte globale Handelbarkeit von ETFs, unabhängig ein welchem Land ein Indexfonds aufgelegt wurde.
Philipp Hildebrand, Vice Chairman, und Mitglied von BlackRock’s Global Executive and Operating Committees berichtete über die politische Situation in den USA rund um die Themen „Haushaltsstreit“ und „Schuldenobergrenze“. Heute kennen wir die „Last-Minute-Lösung“ in Washington. Hildebrand brachte sehr glaubhaft rüber, dass das politische Geschachere zwischen Demokraten und Republikanern um die Finanzen Amerikas auch bei den Firmenlenkern auf großes Unverständnis stößt. BlackRock sitzt regelmäßig als bedeutender Shareholder mit den Unternehmensstrategen an einem Tisch und hört die Befindlichkeiten sehr genau.
Nach jahrelanger „Interessensabstinenz“ schauen die amerikanischen Vorstände und die dortigen Anlageentscheider sehr interessiert auf die Entwicklung in Europa, wobei die Überzeugung für eine Bewältigung der Krise auf dem alten Kontinent stetig zunimmt.
Indexfonds als kostengünstige Bausteine für eine global orientierte Vermögens-Allokation nutzen
Neil R. Peplinski, Gründer und Chef des erfolgreichen US-Vermögensverwalters „Good Harbor“, berichtete von der erfolgreichen Zusammenarbeit mit BlackRock in den Vereinigten Staaten. Der Einsatz der kostengünstigen ETFs bringt für die Kunden des Vermögensverwalters erhebliche Vorteile. Die Möglichkeit, eine Markterwartung mittels ETFs abzubilden, nutzen wir bei Gies & Heimburger in zunehmendem Maße, wann immer es sinnvoll erscheint.
Fazit:
Der Gedankenaustausch mit den Kollegen aus Europa und Amerika war sehr spannend und brachte eine Vielzahl neuer Einblicke und Einsichten. Nur wer die heutigen Herausforderungen offensiv und ohne Scheu angeht, kann hieraus die (Anlage-) Chancen von morgen kreieren.
