In den zurückliegenden Sommermonaten entwickelte sich die Konjunktur in den Vereinigten Staaten verhalten. Die schwächelnde Weltkonjunktur und die Zurückhaltung der Konsumenten im eigenen Land begrenzen die Erwartungen für das 2012er Bruttosozialproduktwachstum auf 1,5 bis 2 Prozent. Am Montag und gestern zeigten sich die Einkaufsmanagerindices als konjunkturelle Silberstreifen am Horizont.
Die Einkaufsmanagerindizes für das verarbeitende Gewerbe und den Dienstleistungssektor konnten positiv überraschen
Den Anfang machte der ISM Manufacturing Index (ISM = Institute for Supply Management) am vergangenen Montag, der mit 51,5 für den September (August 49,6) ein vier-Monats-Hoch erreichen konnte. Dieser Anstieg nährt Hoffnungen, dass die schwächere Entwicklung in den Monaten Juni bis August 2012 als saisonales „Sommerloch“ zu werten ist. Als besonders positiv fielen die guten Beiträge der Sektoren „Auftragseingänge“, mit einem Anstieg von 47,1 im August auf 52,3 im September und „Beschäftigung“ mit einem Plus auf 54,7 im September nach 51,6 im August auf. Das ISM veröffentlicht diesen Index monatlich; er basiert auf der landesweiten Befragung von mehr als 400 Einkaufsmanagern, die 20 verschiedene Bereiche des verarbeitenden Gewerbes repräsentieren.
Der ISM Manufacturing Index konnte im September auf 51,5 Zähler ansteigen.
Daran anknüpfen konnte dann gestern der ISM Non-Manufacturing Index (Einkaufsmanagerindex für das Dienstleistungsgewerbe), der einen Anstieg auf 55,1 im September nach 53,7 im Vormonat verzeichnete. Auch im Dienstleistungsbereich fiel der Sektor „Auftragseingänge“ mit 57,7 Zählern nach 53,7 im August positiv auf.
Mehr als 370 Einkaufsmanager im nicht-verarbeitenden Gewerbe nehmen an der Umfrage des ISM teil. Dazu gehören u.a. die Bereiche Finanzen, Versicherungen, Immobilien, Kommunikation und Versorger.
Der ISM Non-Manufacturing Index konnte im September über den Erwartungen auf 55,1 Punkte zulegen.
Fazit:
Die Septemberzahlen der beiden ISM-Indizes deuten für die USA eine Wachstumsbeschleunigung im dritten und vierten Quartal 2012 an. Sollten sich die oben genannten Daten in den Monaten Oktober bis Dezember fortsetzen, dann sollte ein annualisiertes US-Wirtschaftswachstum im Bereich 2 bis 2,5 Prozent möglich sein.
