Die Finanzmärkte im Vereinigten Königreich begrüßten heute den in dieser Deutlichkeit nicht erwarteten Wahlsieg von David Cameron mit steigenden Aktienkursen, sinkenden Anleihe-Renditen und einem freundlichen Britischen Pfund. Die Tories gewannen bei den gestrigen Unterhauswahlen 326 Mandate und können somit alleine regieren.
Für die Labour-Partei unter ihrem Spitzenkandidaten Ed Miliband bedeutet der Wahlausgang eine herbe Niederlage. Labour erreichte nur 230 Parlamentssitze. Ebenfalls starke Verluste erlitten die Liberal Democrats. Der bisherige Koalitionspartner der Konservativen erlangte nur acht Sitze im Unterhaus. Als weiterer Wahlsieger gilt die schottische SNP, die nahezu alle Mandate in Schottland eroberten.
Die Meinungsumfragen wurden auf den Kopf gestellt
Meinungsumfragen im Vorfeld der gestrigen Wahl hatten keine klaren Mehrheitsverhältnisse oder gar einen Erfolg von Labour prognostiziert. Somit nimmt der deutliche Wahlsieg von Cameron viel der Unsicherheit, die sich jüngst in UK aufstaute. Die Konservativen stehen für eine wirtschaftsfreundliche Politik mit einer anhaltenden Haushaltsdisziplin. Dies sollte die Zinsen in Großbritannien eher tief halten.
Zwei Unsicherheitsfaktoren bleiben
Cameron führte den Wahlkampf mit dem klaren Versprechen an die Briten bis Ende 2017 ein Referendum über den Verbleib des Königreiches in der Europäischen Union abzuhalten. Davon wird er mit Sicherheit nicht abrücken.
Der Wahlerfolg der SNP (Scottish National Party), die in 56 der insgesamt 59 schottischen Wahlkreisen als Sieger hervorgingen, kann die schottischen Unabhängigkeitsbemühungen jederzeit wieder auf die Agenda heben.
blaue Linie: Rendite 10-jährige UK Gilts (linke Skala)
schwarze Linie: FTSE Index (rechte Skala)
Fazit:
Der eindeutige Wahlausgang in Großbritannien beschert klare politische Verhältnisse und eliminiert die Unsicherheit in UK, die in den vergangenen Wochen spürbar war. Dies honoriert heute der Kapitalmarkt in London mit steigenden Notierungen, bei einem allerdings weltweit freundlichen Börsentag.
