Aktienmärkte und Renditeanstiege

Geposted von Hans Heimburger am

Gestern beschleunigte sich der Renditeanstieg der vergangenen Wochen nochmals erheblich und aus dem „Renditeanstieg auf leisen Sohlen“, wie ich es vor zwei Wochen beschrieb, ist nun das dominierende Thema der Märkte geworden.

Einige Marktstrategen sprechen bereits vom „Flashcrash“ an den Rentenmärkten. Lassen Sie uns an zwei Beispielen einen Blick darauf werfen, welche Auswirkungen deutliche Renditeanstiege am Rentenmarkt in der Historie auf den Aktienmarkt hatten.

Der Renditeanstieg in 1994

Im Jahresverlauf 1994 stieg die Rendite 10-jähriger US Staatsanleihen per Saldo von 5,5% bis auf 8% an. Wie Sie der nachfolgenden Grafik entnehmen können, quittierte der Aktienmarkt (S&P 500) den ersten Anstiegsschub von Januar bis in den Frühsommer mit einer Korrektur von etwa acht Prozent.

Das Jahr 2013 – „Taper Tantrum“

Im Frühjahr 2013 kündigte der damalige US Notenbankchef, Ben Bernanke, in einer Rede an, dass die amerikanische Notenbank bald mit einer Reduzierung des Anleihekaufprogrammes (QE3) beginnen werde. Dies ließ die Renditen der US-Staatsanleihen von rund 1,6% bis auf etwa 3% im Oktober 2013 ansteigen und prägte den Begriff „Taper Tantrum“.


Der Aktienmarkt reagierte damals zunächst mit einer volatilen Seitwärtsentwicklung.

Wie werden die Aktienmärkte in 2021 reagieren?

Die historischen Vergleiche können uns eine gewisse Vorstellung vermitteln. Die 100%-Blaupause wird es nie geben.

Nach dem kräftigen Anstieg der Aktienmärkte seit dem Corona-Crash ist eine gewisse Marktkorrektur vielleicht sogar überfällig. Nun sorgt der Renditeanstieg für Unsicherheit und ist möglicherweise der Trigger für etwas fallende Aktienkurse.

Hans Heimburger ist Gesellschafter und Geschäftsführer der Gies und Heimburger GmbH und der CIO (Chief Investment Officer) für die 3ik-Strategiefonds.