Editorial der Freitags-Info vom 06.03.2020

Geposted von Thomas Boldt am

In turbulenten Börsenphasen stellt sich die Frage nach dem „wie geht es weiter“. Hier lohnt sich auch immer ein Blick in die Geschichte. Vor allen Dingen sind Analysen, die nicht den Grund einer Kursbewegung durchleuchten, sondern nur die Fakten bewerten, interessant.

Ein viel beachteter Indikator ist der McClellan-Oszillator. Die Hauptfaktoren dieses Oszillators sind die Intensität und die Breite einer Kursbewegung, hier des S&P 500. Der Oszillator erreichte am 28. Februar ein Tief von minus 136,5 Punkten. Derartige Werte sind extrem selten. Sie traten lediglich Ende der 1970er Jahre, im Crash am 19.10.1987 sowie in und kurz nach der Finanzkrise 2008-20011 auf.

Da es in den letzten 50 Jahren die erwähnten Extrema im McClellan Oszillator nur fünfmal gegeben hat, gibt es erkennbare Schnittmengen zur aktuellen Situation.
Das Signal der extremen Überverkauftheit mit einem Niveau von mindestens minus 125 führte zu einem ersten Preistief, was jeweils 1-2 Wochen später nochmals getestet bzw. unterschritten wurde.

Ein Zeitpunkt einer nachhaltigen Wende würde sich im April ausbilden. Auch wenn das Corona-Virus Neuland in der Börsengeschichte ist, so wiederholen sich doch die Muster. Dieser Oszillator ist nur dann eine Orientierung, wenn letztendlich die Gefahr des Virus verschwindet.

Wir wünschen Ihnen ein erkältungsfreies, schönes Wochenende.
Bernd Heimburger und das gesamte Team von Gies & Heimburger

Direktor Privatkunden Gies und Heimburger GmbH