Editorial der Freitags-Info vom 12.04.2024

Geposted von Thomas Boldt am

Verunsicherung durch die weltweit ausufernde Staatsverschuldung

Der Goldpreis kennt im Moment nur eine Richtung, jagt von einem Rekordpreis zum nächsten und hat heute eine neues Rekordhoch von 2.400 US-Dollar pro Unze erreicht. Als Begründung reichen den durchschnittlichen Medien die Aussicht auf eine Zinssenkung durch die US-Notenbank im Sommer. Doch der tatsächliche Grund für die Beliebtheit des Edelmetalls ist die Instabilität der Fiat-Währungen. Zur Erklärung: Fiat Geld ist eine Währung die keinen Eigenwert (wie z.B. Gold) hat und seinen Wert daraus ableitet, dass es von nationalen Regierungen zum gesetzlichen Zahlungsmittel erklärt wurde.

Fiat-Währungsrisiken rufen Zentralbanken auf den Plan

Der Anstieg der Gold- und Silberpreise ist eine direkte Folge des wachsenden Währungsrisiko, das insbesondere durch die Beschlagnahmung russischer Dollar-Guthaben durch die USA zutage getreten ist. Mit diesem Vorgehen haben die USA dafür gesorgt, dass der US-Dollar – vor allem in Ländern, die den USA skeptisch gegenüberstehen – nicht länger als Sicherheit wahrgenommen wird.

Zudem neigen weltweit Regierungen und Zentralbanken dazu, übermäßig viel Geld zu drucken, was zu Inflation, wirtschaftlichen Verzerrungen und einer höheren Verschuldung führt, die eher durch politische Motive als durch wirtschaftliche Stabilität motiviert ist.

Fiat-Währungen sind nicht physisch unterlegt, was eine unkontrollierte Geldschöpfung zur Finanzierung von Staatsausgaben sehr einfach ermöglicht. Dieses Verhalten wird in Krisenzeiten noch verschärft, wie während der Covid-19-Pandemie, als massive Geldmengen gedruckt wurden. Durch solche Praktiken wird ein Kreislauf aus Verschuldung und Abwertung aufrechterhalten, der erhebliche Risiken für die Stabilität der Währung birgt.

Staatsausgaben, die durch die Schaffung von Fiat-Geld begünstigt werden, führen zu einer untragbaren Verschuldung, die die Währung weiter destabilisiert. Diese Ausgabengewohnheit, insbesondere als Reaktion auf Krisen, führt zu einem Effekt, bei dem die Ausgaben kontinuierlich ansteigen, ohne auf das Vorkrisenniveau zurückzugehen.

Dieses Phänomen zeigt sich besonders in den USA, wo die Staatsausgaben inzwischen die Einnahmen deutlich übersteigen und zu einer Staatsverschuldung von über 34 Billionen US-Dollar geführt haben, während die weltweite Staatsverschuldung die schwindelerregende Summe von 82.000.000.000.000 USD erreicht hat.

Währungsrisiken begünstigen den Goldpreis

Als Reaktion auf diese Währungsrisiken betrachten immer mehr Zentralbanken Gold und Edelmetalle als Absicherung gegen die zunehmende Instabilität von Fiat-Währungen. Dies wird durch die beträchtlichen Goldkäufe der Zentralbanken auf der ganzen Welt ersichtlich, die angesichts der fiskalischen Verantwortungslosigkeit, insbesondere in den USA, versuchen, ihre Abhängigkeit von Fiat- Währungen zu diversifizieren und zu verringern. Die Goldkäufe der Zentralbanken, die darauf abzielen, sich gegen Währungsabwertungen und Wirtschaftskrisen abzusichern, unterstreichen den bleibenden Wert von Gold als verlässliches Instrument der Vermögenssicherung.

Thomas Boldt und das gesamte Team von Gies & Heimburger wünschen Ihnen ein sonniges Wochenende

Direktor Privatkunden Gies und Heimburger GmbH