DAX und Dow Jones über 30
In dieser Woche machten sowohl der Deutsche Aktienindex DAX als auch der amerikanischer Dow Jones kräftig Schlagzeilen. Über 30 – und damit meine ich nicht das Alter der beiden! Den Dow Jones gibt es bereits seit 1884 und der DAX wurde 1988 erschaffen!
Vielmehr geht es um spannende Neuigkeiten, die für bei Indices in dieser Woche vermeldet wurden.
Doch der Reihe nach.
Dow-Jones-Index erstmals über 30.000 Punkte
Erstmals notiert der Dow-Jones-Index am 24.11.2020 über der 30.000 Punktemarke und das, obwohl Amerika täglich dramatische Corona Zahlen veröffentlicht. Die FAZ schreibt dazu: „An der Wall Street trotzen die „Bullen“ immer wieder allen Widrigkeiten. Schon seit 2009 stoßen sie mit ihren Hörnern die Kurse am amerikanischen Aktienmarkt ein ums andere Mal nach oben. Die Tatzen der „Bären“ haben in all den Jahren kaum eine Chance gehabt, den Lauf des amerikanische Leitindex Dow Jones Industrial aufzuhalten. Selbst der historische Corona-Crash im Februar und März dieses Jahres war nach gut einem halben Jahr wieder Geschichte. Das wohl bekannteste Börsenbarometer der Welt hat damit nun nach rasanter Aufholjagd erstmals die Marke von 30 000 Punkten geknackt.“
Und die Rallye kann noch weitergehen, denn die wirtschaftliche Entwicklung in den USA ist sehr robust und nachdem Donald Trump nun endlich zur Amtsübergabe auf Joe Biden bereit ist dürften die Rolle der USA in der Welt neu definiert werden. Themen wie Strafzölle oder der Ausstieg aus dem Klimaabkommen sollten keine weiteren Störfeuer an den Aktienmärkten auslösen.
DAX ab 2021 von 30 auf 40 Werte
Im September des nächsten Jahres steht dann der heimische Index DAX vor der größten Reform seit seiner Einführung im Jahr 1988. Aus DAX 30 wird dann DAX 40. Auslöser für diese Veränderung war der Wirecard Skandal in diesem Jahr. Erstmals ging eine Aktiengesellschaft aus der Top Liga insolvent und wurde schließlich im August 2020 aus dem DAX verbannt.
Mit der Aufstockung werden aber weitere Parameter für den Aufstieg geändert. So ist ein entscheidendes Kriterium nicht mehr das Handelsvolumen, sondern die Marktkapitalisierung.
Wer künftig Mitglied im DAX werden will, und das gilt bereits ab Dezember 2020, muss zudem in den beiden der Aufnahme vorangegangen Geschäftsjahren auf Basis des Gewinns vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen – Ebitda genannt – schwarze Zahlen vorweisen können. Auch fliegt ein Unternehmen sofort aus dem DAX, wenn es nach einer 30-tägigen Warnfrist keinen testierten Jahresabschluss und Quartalszahlen vorlegen kann.
Die Aufstockung auf 40 Titel erfolgt dann zulasten des MDax. Die sog. zweite Liga wird dann künftig 50 anstatt 60 Unternehmenskurse abbilden.
Welche Auswirkungen das für beide Indices haben wird, lässt sich noch nicht prognostizieren, aber fest steht schon jetzt, dass es kurz vor der Umstellung Bewegung in DAX und MDax geben wird. Fonds und ETF Anbieter müssen Ihre Positionen anpassen mit zu erwartenden Kursbewegungen.
Bleiben Sie gesund, halten Sie bitte weiterhin Abstand und genießen den 1. Advent.
Andreas Rosner und das gesamte Team von Gies & Heimburger