Editorial der Freitags-Info vom 19.04.2024

Geposted von Hans Heimburger am

Der Klimawandel bedroht die Weltwirtschaft und unseren Wohlstand

Die Erderwärmung lässt aktuell nicht nur die Gletscher rund um den Erdball schrumpfen, sondern wirkt sich auch zunehmend auf unseren Wohlstand mehr und mehr aus. Zu dieser Erkenntnis kommen Klimaforscher- und Forscherinnen des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung, in einer jüngst veröffentlichten Studie.

Insgesamt schätzen die Forschenden einen Schaden von rund 38 Billionen US-Dollar oder umgerechnet 35,7 Billionen Euro. Und das auch nur dann, wenn der Ausstoß klimaschädlicher Gase drastisch gesenkt wird! Geschieht dies nicht, drohen noch weit größere Einbußen. Um diese gigantische Zahl zu visualisieren: 38.000.000.000.000!

Der Weltwirtschaft droht somit ein Rückgang um 20 Prozent und das bis zum Jahr 2050. Die Schäden würden damit sechsmal höher ausfallen, als die veranschlagten Kosten für Klimaschutzmaßnahmen zur Begrenzung der Erderwärmung auf maximal zwei Grad, schreiben die Autorinnen und Autoren des Potsdam Instituts für Klimaforschung.

Die Probleme sind vielfältig: Dürren oder Starkregen zerstören zum Beispiel Ernten . Die zunehmende Hitze durch die Erderwärmung führt zu Erschöpfung bei Beschäftigten, was die Arbeitsleistung verringert. Schäden durch Stürme oder Waldbrände sind nicht eingerechnet, sondern könnte die Gesamthöhe weiter steigern.

Regionen unterschiedlich betroffen

Je nach Region fallen die zu erwartenden Schäden sehr unterschiedlich aus. Die ärmsten und am wenigsten für den Klimawandel verantwortlichen Länder, vor allem der Süden von Asien und Afrika, werde es am schwersten treffen, heißt es in der gestern veröffentlichten Studie. Aber auch für Nordamerika und Europa sagen die Forscher Einkommensverluste in Höhe von elf Prozent voraus – wenngleich weiterhin steigende Pro-Kopf-Einkommen zu erwarten seien.

Für die Berechnung haben die Forscherinnen und Forscher aus Potsdam Daten der vergangenen 40 Jahre aus mehr als 1.600 Regionen dazu ausgewertet, wie Wetterextreme das Wirtschaftswachstum beeinflusst haben. Auf Basis von Klimamodellen berechneten sie, wie sich diese voraussichtlich bis 2050 wirtschaftlich auswirken werden.

„Ist die klimabedingte Wohlstandsvernichtung gar nicht mehr aufzuhalten?“ Doch zumindest teilweise, meint Klimaforscherin Leonie Wenz, die die Untersuchung geleitet hat. Es brauche eine bessere Anpassung an die Folgen der Klimakrise. Und: Damit die Kosten nicht noch weiter steigen, müsse der Temperaturanstieg begrenzt werden. „Wir müssen unsere CO2-Emissionen drastisch und sofort reduzieren – andernfalls werden die wirtschaftlichen Verluste in der zweiten Hälfte des Jahrhunderts noch höher sein und bis Ende des Jahrhunderts im globalen Durchschnitt bis zu 60 Prozent betragen“, so Wenz“.

Aus der Sicht von Klimaforschern gibt es nur eine Botschaft: Wir müssen endlich aufhören Energie zu gewinnen, indem wir Öl, Gas und Kohle verbrennen. Gelingen kann dies nur, indem wir den Ausbau erneuerbarer Energien drastisch vorantreiben.

Hans Heimburger und das gesamte Team von G&H wünschen Ihnen ein schönes Wochenende

Hans Heimburger ist Gesellschafter und Geschäftsführer der Gies und Heimburger GmbH und der CIO (Chief Investment Officer) für die 3ik-Strategiefonds.